Domi S. hat geschrieben:Nobend.
hab mich vorhin auf dem Tüllinger bei Lörrach positioniert und versucht, die ein oder anderen Blitze in Richtung Basel einzufangen. 2 recht sehenswerte Bilder konnte ich machen. Der Rest war, trotz zweitweise recht ordentlicher Blitzrate, nichts besonderes.
Aber war recht schön anzuschauen

Hoi Domi. "...recht sehenswerte Bilder..." ist gut

Zwei Hammer-Bilder! Welche Kamera hast Du? Überlege mir einen Systemwechsel, nachdem meine relativ neue Kamera bereits kaputt ist
Chasingbericht, 09.06.2013:
Wieder nach Südost-Bayern / Region Chiemsee zu fahren, war ursprünglich mal eine Option. Das dortige Bodentief wurde vor allem von GFS relativ konsequent gerechnet und auch die CAPE war doch recht ansehnlich:
WRF zunächst mit vergleichbarem, konvektivem Szenario im Grossraum München.......
....., in den Folgeläufen aber eher noch östlicher tendierend (tschechische Grenze / Passau):
Passte so auch gut zur tatsächlichen Gewitterlinie:
Kurz vor 04 00 Uhr morgens dann "Olà", rechnete Cosmo2 plötzlich konvektive NS in der Schweiz:
Das war dann für mich Grund genug die Bayernvariante zu verwerfen und entschied, erst einmal den neusten WRF-Lauf abzuwarten. Im 03z-Lauf war dieses Signal auch drin (RR 3h, 18z):
Da ich eher nächtliche Blitzbilder machen wollte, richtete ich mein Augenmerk auf die östliche Bodenseeregion, die mir nach dem neusten GFS-Lauf sehr interessant schien:
U.a. führte dann die unten stehende Cosmo2-Vorhersage zur Entscheidung, mit Roland Morgenthaler zusammen zwischen Friedrichshafen und Lindau einen Spotterplatz zu suchen:
Ich holte ihn zuhause ab und im Südschwarzwald waren um 15:31 Uhr MESZ schöne Quellungen zu sehen (Blick von Tägerwilen in Richtung Westen):
Die Zellen brachen aber ständig wieder ein, obwohl sie zwei Mal Pileus bildeten und oben genug Feuchte vorhanden war. Im Donnerradar-Loop erkennt man das Abtrocknen (Feldberg-Linie) der gesamten Zone, in welcher diese Quellungen sichtbar waren:
War's die Bise, Gewitterkiller Nr. 2 in der Schweiz, die nirgends modelliert war, welche wir vor Ort spürten und auch in den ANETZ-Daten auftauchte?
Flugs war dann im Bereich Bodensee auch plötzlich von Cosmo2 alles hinausgerechnet worden; Betonung auf alles! Ich schlug vor nach SW zu fahren, während wir auf den Niederschlagsfuss der quasistationären Minizelle bei Schaffhausen schauten. Neue Position ZH-Nordring. Tatsächlich wanderte diese eigenartige Bodenkonvergenz am Jura entlang hoch (s. weiter oben im Bild noch bei Genf).....:
......und machte sich auch auf dem Donnerradar bemerkbar:
Ich schlug vor nach Oensingen / Solothurn zu fahren, quasi der WRF-Variante zu trauen. Doch als Roland verschiedene Messstationen im Bodenseeraum checkte, stieg dort die Luftfeuchtigkeit massiv an, die TPs wurden wieder auf teilweise über 14° Grad Celsius gerechnet und prompt reagierte Cosmo2, ging wieder auf einen ähnlichen Kurs wie am Vormittag. Explizit keine Gewitterwarnung für Basel, obwohl ANETZ dort noch rd. 700 J/kg MU-CAPE gerechnet hatte. Doch die schmolzen weg, die Konvergenz am Jura schwächte ab und ich fragte Roland, ob er mit dem ursprünglichen Plan einverstanden sei. In solchen chaotischen Situationen hilft oft die Intuition. Wir gingen etwas essen (während es in Basel auslöste) und fuhren auf volles Risiko nach Bregenz. Als wir etwa Gossau (SG) passierten, meldete Roland spontane Auslöse im Vorarlberg (Höhe Kriessern). Zugbahn NNW und schon flackerte es am Horizont. Bingo! Kurzer Check beim Parkplatz Rorschach (wo wir besser geblieben wären). Danach weiter nach Bregenz; mässige Blitzfrequenz, doch wirklich schöne CGs in geringer Entfernung.
Bregenzer-Seebecken mit CC (Blick nach Süden):
CGs etwa auf Höhe St. Margrethen / Rorschach, etwas im NS eingebettet:
Die Zelle zog Richtung Westen.....
Mit reparierter Kamera wird's dann auch mit besseren Bildern klappen.
Gruss Cyrill