Mittendrin statt nur dabei, so lässt sich auch mein heutiges Kaltfronterlebnis beschreiben. 
Ich hatte mir für heute vorgenommen zusammen mit Hundchen zum Tierpark Langenberg zu fahren und von dort aus, dem Regen zum trotz, über die Gipfel einiger umliegender Hügelchen wieder nach Thalwil zu wandern. Wir hatten den Tierpark hinter uns gelassen, die Sihl bereits überquert und stiegen auf einem kleinen Trampelpfad mitten im Wald den Hügel hinauf, als es völlig unerwartet aus dem konturlosen Grau des Himmels laut zu grollen begann. Ein ungewöhnlich langes rumpeln und grollen, ich dachte zuerst eher an ein startendes Flugzeug in Kloten (die hört man hier aber eigentlich gar nicht), einen Zug oder Militärjet, aber nach Gewitter tönte das nicht  (Hundchen gings wohl auch so, die blieb völlig ruhig, sonst ein zuverlässiger Gewitteranzeiger). Ein zweites, diesmal unmissverständlich und lautes donnern bestätigte es noch vor dem Blick auf die Blitzortungs App; Wow, tatsächlich, mein erstes Gewitter dieses Jahr!
Nur leider war der Ort dafür echt ungünstig, denn nun begann es zu graupeln, heftiger Sturm setzte ein und legte die Bäume um uns herum bedrohlich in die Horizontale. Wir befanden uns im Wald, luvseitig und vielleicht noch 80 Höhenmeter unterhalb des "Gipfels", kein sicherer Ort weit und breit. 3km Entfernung zeigte Blitzortung an. Da bleibt einem nur Kopf einziehen, die Bäume im Auge behalten und hoffen, dass man weder Zeuge von Blitz- noch Baumschlag wird. Ziemlich ungemütlich.
Wenig später, Donner war keiner mehr zu hören, oben auf dem höchsten Punkt angekommen legte sich der Wind und aus dem Regen wurde Schnee. Völlig durchnässt gab es für mich erstmal eine Zigarette und für das tapfere Hundchen ein Stück Rinderohr. Die Belohnung war dann aber kurz vor dem Ziel, hoch über dem Zürisee, die tolle Abendstimmung hinter der Front.
Ja, war ein spannender Tag 
