Werbung

TS Katrina

Alles zu (Un)wetter relevant für die Schweiz
fredi (Einsiedeln)

TS Katrina

Beitrag von fredi (Einsiedeln) »

"Aber auch die Regenfälle übersteigen nach Säverts Worten alles, was sich die Menschen in europäischen Regionen vorstellen können. Allein in Florida ist schon jetzt die doppelte Menge an Regen heruntergekommen, wie wir sie beim Alpenhochwasser erlebt haben."

Welche Niederschlagsmengen wurden konkret gemessen??
Ich halte den ersten Teil der Aussage für übertrieben und möchte ihn konkret anhand von europäischen Extrem-Ereignissen vergleichen. Sobald es um Wetter-Ereignisse in den USA geht, ist gleich wieder alles super(lativ). Jetzt will ich es mal wissen, ob da was dahintersteckt :-D

2.Frage: Wie reduziert man die Luftdruckwerte eines Ortes auf die Meereshöhe?
Die Absicht hinter dieser Frage ist auch nicht schwer zu erraten... :-D
Freund Google will mir aber nicht so recht helfen ;-(

Danke für alle "sachdienlichen Hinweise" :=(

Gruss
nick

Benutzeravatar
Federwolke
Moderator
Beiträge: 9326
Registriert: Mo 20. Aug 2001, 23:47
Geschlecht: weiblich
Wohnort: 3074 Muri bei Bern
Hat sich bedankt: 1854 Mal
Danksagung erhalten: 8962 Mal
Kontaktdaten:

TS Katrina

Beitrag von Federwolke »

Original von Christian, Konstanz
Das hätte durchaus ein tragisches Ende nehmen können, wäre der Hurrikan nur einige hundert Kilometer westlich durchgerauscht..


Wieso das?

Christian
Hallo Christian

New Orleans hatte insofern Glück, dass der Hurrikan östlich vorbeizog, weil so der stärkste Wind vom Land her kam. Wäre der Hurrikan westlich (und zwar deutlich) von New Orleans gezogen, wären sie stundenlang den stärksten südlichen Winden ausgesetzt gewesen. Dies wiederum hätte das Meerwasser gegen das Land gedrückt, und die Flutwellen wären - wie ursprünglich befürchtet - viel höher ausgefallen.

Warum aber einige hundert Kilometer? Man stelle sich den Unterschied bildlich vor: Zieht das Auge knapp westlich eines Standorts vorbei nach Norden, hat man wahrscheinlich die grösseren Windspitzen, der Wind wechselt aber rascher seine Richtung(von Ost über Süd nach West). Ist das Auge aber weiter entfernt, geschieht die Winddrehung langsamer, man hat also sehr lange starken Südwind. Da es sich um einen Standort unter dem Meerespiegel handelt, kann man sich vorstellen, was einem lieber ist: Kurzzeitig höhere Windgeschwindigkeiten oder einen durch Staudruck ansteigenden Meeresspiegel und somit höhere Flutwellen...

Grüsslis


Benutzeravatar
Alfred
Beiträge: 10469
Registriert: Mo 21. Jul 2003, 16:23
Geschlecht: männlich
Wohnort: 8037 Zürich
Hat sich bedankt: 49 Mal
Danksagung erhalten: 90 Mal

TS Katrina

Beitrag von Alfred »

@Sali nick

Da kannst du einmal zusammenzählen :-D , aber Achtung,
es sind meistens inches.
http://waterdata.usgs.gov/usa/nwis/rt

Gruss, Alfred
[hr]

Benutzeravatar
Trikermaus
Beiträge: 246
Registriert: Do 12. Aug 2004, 19:04
Geschlecht: weiblich
Kontaktdaten:

TS Katrina

Beitrag von Trikermaus »

auch hier zum nachlesen :
http://www.saevert.de/katrina.htm

Benutzeravatar
Alfred
Beiträge: 10469
Registriert: Mo 21. Jul 2003, 16:23
Geschlecht: männlich
Wohnort: 8037 Zürich
Hat sich bedankt: 49 Mal
Danksagung erhalten: 90 Mal

TS Katrina

Beitrag von Alfred »

@nick, nochmals ich :D

Weil das Zusammenzählen viel zu lange dauert, da etwas ganz schnelles (bei mir wie gewohnt, von einem Satelliten).
In diesen Grafiken sind natürlich keine kleinräumige Spitzenwerte enthalten, aber die Jahresniederschlagsmenge weicht
von den Messungen der WMO-Stationen um die 5% ab.

Die Alpen:
Bild
Florida:
Bild
Quelle: http://lake.nascom.nasa.gov/tovas/3B42RT/index2.shtml

Grüsse, Alfred
[hr]

Michael (Gossau ZH)
Beiträge: 321
Registriert: Di 27. Jan 2004, 10:10
Geschlecht: männlich
Wohnort: Gossau ZH 8625

TS Katrina

Beitrag von Michael (Gossau ZH) »

hi zusammen

in der area new orleans sind aber doch immerhin 40'000 häuser bis unters dach überflutet, des weiteren sind im zentrum der stadt mehrere gebäude eingestürzt.. trotzdem, die stadt hatte wahnsinniges glück, dass der hurrikan östlich vorbeigezogen ist... ohne diese korrektur seiner zugbahn kurz vor dem landfall wäre new orleans völlig unbewohnbar geworden.. und das evtl für mehrere jahre.

die leidtragenden dieser kurskorrektur nach osten sind jedoch leider mississippi und alabama... allein in biloxi starben 50 menschen beim einsturz eines gebäudes..

grüsse

michael

fischer 1000

TS Katrina

Beitrag von fischer 1000 »

Hallo zusammen,

Vielleicht etwas OT, aber warum habe ich noch kein Bild/Film gesehen die aus dem Auge kommen oder verschwindet das Auge sofort nach dem Landfall?

Besten Dank für Hinweise.

Gruss
Andi


Benutzeravatar
Alfred
Beiträge: 10469
Registriert: Mo 21. Jul 2003, 16:23
Geschlecht: männlich
Wohnort: 8037 Zürich
Hat sich bedankt: 49 Mal
Danksagung erhalten: 90 Mal

TS Katrina

Beitrag von Alfred »

@fischer 1000, sali Andreas

Schau mal da http://www.sturmforum.ch/showthread.php ... eintrag=11

Bei Katrina ging das Auge sehr schnell zu (siehe Bild im post von Damian weiter oben).

Grüsse, Alfred
[hr]

fredi (Einsiedeln)

TS Katrina

Beitrag von fredi (Einsiedeln) »

Hoi zäme, Alfred und Trikermaus
super, danke für eure Hilfe! ;-)

Wenn ich das recht sehe, gab es Werte von lokale Spitzenwerte von gegen 450mm/24 Stunden. Das sind enorme Sturzfluten, vorallem was die Ergiebigkeit betrifft!
Aber auch in Europa gibt es ähnliche Niederschlags-Ereignisse, sowohl an Heftigkeit wie auch an Ergiebigkeit:

Am 10.9.1983 in Camedo 414mm/24 Stunden (24-Stunden-Niederschlagsrekord Schweiz)!
22.-24.9.1993 in Mosogno TI und Camedo TI jeweils 523mm Niederschlag.

Extrem heftig war das Gewitter über Luzern im Juni 1910, wo "nach Angaben der Armeewetterkarte mind. 105mm Niederschlag in 25 Minuten(!!) niedergegangen sind"!
Ausserordentlich auch das Gewitter im Mai 1906 über Horgen ZH (357mm/48 Stunden!), oder am 30.Juli 1991 in Oberiberg SZ(170mm/4 Stunden)!

Die höchste 24-Stunden-Niederschlagsmenge Österreichs liegt bei gewaltigen 650mm (am 10.8.1915 in Schaueregg am Wechsl). Ausserordentlich heftig auch das Gewitter vom August 1958 in den Fischbacher Alpen, als 500mm/8 Stunden fielen!

In Germany fielen im August 2002 in Zinnwald (Erzgebirge) 312mm/24 Stunden oder 374mm/36 Stunden.

Soweit mal zur Aussage, dass man "sich solche Niederschlagsmengen in Europa nicht vorstellen kann"... :L
Es grüsst

Ein -manchmal- (über-)kritischer Leser :=(
nick

Ach ja: Die Quelle für die Schweizer Angaben sind die "Annalen der MZA (bzw. SMA", die für Österreich www.wetter.at/news_wissen/klima, die für Germany entsprechende Zeitungsartikel.
- Editiert von nick (Einsiedeln SZ) am 30.08.2005, 11:25 -

Benutzeravatar
Balz BL
Beiträge: 88
Registriert: Fr 29. Aug 2003, 14:17
Geschlecht: männlich
Wohnort: 4425 Titterten (668m)
Hat sich bedankt: 2 Mal
Kontaktdaten:

TS Katrina

Beitrag von Balz BL »

@nick

Ich habe mal versucht, mich auf den Seiten des U.S. Geological Survey schlau zu machen über die Niederschlagsmengen in Louisiana. Ich habe aber keine Ahnung, wie plausibel diese Daten sind.
Da findet man einige Stationen mit rund 3 inches (ca. 75 mm), andere mit 0.1 inches (ca. 2.5 mm) in 24 Stunden.
Die Station von Lake Pontchartrain near Frenier zeichnet dagegen 90 inches auf, das wären dann rund 2300 mm, und zu guter Letzt habe ich noch eine Station am Mississippi in der Nähe von New Orleans gefunden, wo man sage und schreibe 291.63 inches gemessen haben will. Das wären dann 7400 mm Wasser...

Bild

Die spinnen, die Amis...

Gruss: Balz
das Leben ist zu kurz um schlechten Wein zu trinken...

Antworten