Hallo Zäme
An diesem Wochenende wartete mein Kollege und ich in Karlsruhe auf dem Michaelsberg auf das Sturmtief Xynthia. In Frankreich richtete es enorme Schäden an, allerdings kam es hier nicht so wie wir es eigentlich erwartet hätten. Dennoch war es ein spezielles Erlebnis und unser Glück dass wir auf dem Berg waren.
Man sah hinüber zu den Vogesen und das Sturmtief mit seiner Zugbahn richtung NO. Erst war es schön und ein wenig windig und bitterkalt. Einige Minuten später mass unser Windmesser dann 35 bis 50km/h hin- und her schwankend. Während das Tief weiter seine Zugrichtung beibehalten und Karlsruhe selbst nur gestreift hat, wurde es plötzlich windstill, als wären wir genau im Auge des Orkantiefs. Die vorbeigezogene Front wurde hinter uns, richtung Düsseldorf, ganz schwarz und veränderte seine Form bis es schliesslich in sich zusammenfiel. Doch das Tief ist ja noch nicht vorbei. Nach einer knappem windstillen Stunde kamen aus dem Nichts Böen von bis zu 175km/h auf, wobei es dann für 15 Minuten bei 142km/h konstant blieb.
Aus dem ca. 8km entfernten See unterhalb des Michaelsberg wurde das Wasser "aufgesogen" und dann bei uns oben als "Tröpfchen" spürbar herumgewirbelt. Wir suchten kurzerhand Schutz hinter der kapelle bis sich die Windspitzengeschwindigkeiten wieder auf 50-60km/h beruhigt haben. Anschliessend erfuhren wir dass es hinter dem Restaurandt ein Baum entwurzelt hat. Äste und Bretter flogen in der Gegend herum. Auch wenn nur für kurze Minuten, es war schon beachtlich was so ein Orkan alles anrichten kann (wenn es nur ein Streifzug ist). Eine Gruppe von Hobby-Modellfliegern wollten unbedingt den Modellflieger steigen lassen... bis die Böe kam und das FLugzeug in Kleinteile zerlegte..
Das gesamte Sturmtief wütete erst gegend Abend dann noch intensiv, als wir leider abbrechen und den Heimweg antreten mussten (Arbeit Montag früh... 03.00 Uhr). Währen das Tief dann vorbeizog gab es noch eindrückliche Bilder zu Fotografiren.. ein Regenbogen, Sonnenschein sowie eine etwas "Funnelförmige" Wolke.
Hier unsere Bilder dazu, sprechen für sich:
Auch ein Deutscher Architekt hatte uns "Entdeckt" und war ebenfalls auf dem Michalesberg. Er hat darüber auf
http://bautacheles.posterous.com/tag/xynthia gebloggt. Allerdings gibt es immer wieder Leute die es übertreiben. Beim dritten Video (unten) das ist unser Windmesser den wir an einer Metallstange befestigt haben.

Und auch das was er schrieb ist leider etwas falsch. "Olten bei Zürich gekommen" <-- müsste heissen aus Olten UND Zürich gekommen sowie die 160km/h, denn als er schon weg war waren es dann tatsächlich noch satte 175km/h.
Und dieser Satz hier: wie sie mir im schönsten Schwytzerdütsch erklärten (und so weit ich es verstand) <-- war ja klar.. hehe.. mein Kollege wollte einfach kein Deutsch sprechen. *g*
Grüsse
Wolf