Heute steht wohl in den meisten Regionen der Alpennordseite ein Gewittertag an.
Vergleicht man die Lage synoptisch mit den Vortagen so wird meines Erachtens recht schnell klar, warum das so ist. Das in den letzten Tagen noch so dominante Hochdruckgebiet über Nordosteuropa verschiebt sich allmählich ostwärts. Gleichzeitig nähert sich ein Langwellentrog von den Britischen Inseln, der uns dann am Donnerstag eine Kaltfront ins Land schicken wird.
Zuvor aber geraten wir zwischen dem Langwellentrog im Westen und dem abrückenden Trog im Osten sozusagen ins "barometrische Niemandsland". Die Druckverhältnisse verflachen. Schon alleine das bedeutet in den warmen Monaten des Jahres bei ausreichender Aufheizung im Tagesgang ja jeweils hohes Schauer- und Gewitterpotenzial:

Durch diese Konstellation bildet sich eine Tiefdruckrinne, die sich von Frankreich via Benelux bis an den Alpenrand vorarbeitet:

Um die Sache noch etwas interessanter zu machen, überquert heute im Tagesverlauf gleichzeitig ein Batzen Höhenkaltluft aus Osten den Alpenraum (den nun auch ich in den Karten identifizieren konnte
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Windmässig haben wir es zunächst mit einer Nord/Nordöstlichen Höhenströmung zu tun (850hpa-Niveau). Die Zellen wandern zunächst also von Nordost nach Südwest. In der Nacht zu Donnerstag dreht die Strömung im selben Höhenniveau dann allmählich auf westliche Richtung.
Alles in allem sicher ein hochinteressanter Tag, der wohl zu fortgeschrittener Jahreszeit (Juli, August) Garant für Unwetter wäre. Da wir aber Anfang Mai haben, dürfte das Ganze zahmer ablaufen, wobei ich stärkere Entwicklungen nicht ausschliessen möchte. Der Fokus liegt hierbei wohl vor allem auf punktuellem Starkregen. Wegen der trockenen Grundschicht halte ich aber auch kräftigere Downbursts für möglich.
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