Währenddem bei uns -mindestens vorübergehend- eine Beruhigung zu erwarten ist, zeichnet sich in den nächsten 3-4 Tagen über Südosteuropa eine explosive Entwicklung ab. Die Kaltluft die bei uns in den nächsten Stunden einsickert, stösst zügig gegen Südosten vor und hat Kroatien schon erreicht (Zagreb meldet aktuell +3°C). Auf der Vorderseite des grossen osteuropäischen Trogs wird nun zunehmend warme Luft aus den afrikanischen Wüstengebieten gegen die Aegäis und die Südtürkei geführt. Auch auf dem Jetbild sieht die Lage sehr interessant aus:

Subtropenjet (hier eindrücklich mit 160 Kt. über Libyen) versus Polarjet der zunehmend gegen Nordafrika vorstösst!
Beachtlich inzwischen der Temperaturgradient am Mittwoch Mittag auf 850hpa: +12°C an der ägyptischen Küste und schon fast -10°C über Nordgriechenland!
Gleichzeitig gibt das GFS Modell schon beachtliche Niederschlagssignale (Schauer und Gewitter) über der Südtürkei:
In der Folge kommt es nun im Bereich der extremen Luftmassengegensätze zur Bildung eines kräftigen Tiefs über der Türkei. Grossflächig werden in der Nacht auf Donnerstag heftige Niederschläge simuliert, wohl konvektive, also gewittrige Regengüsse:
Eindrücklich auch dieses grossflächige und massive Hebungsgebiet über der Region, ebenfalls auf Donnerstag Mitternacht berechnet:
Das Tief entwickelt sich nun weiter zum Sturmtief und zieht in der Folge rasch ins Schwarze Meer wo es sein Unwesen treiben wird. Hier die Berechnungen für Donnerstag Mittag:
Die maximale Windstärke berechnet das GFS für Donnerstag Abend über dem westlichen Schwarzen Meer aber auch über dem Mittelmeer: wohl über 50 Kt. mittlerer Wind über dem offenen Meer, das bedeutet orkanartiger Sturm:
Extrem immer noch die Luftmassengrenze auf engstem Raum: für die nordwesttürkische Küste, inkl. der Metropole Istanbul könnte es eine Sturmflut geben, gleichzeitig wäre so in diesem Gebiet auch mit massiven Schneefällen zu rechnen (sieht eigentlich wie ein "Super Lake Effekt" aus):
Das Sturmtief bleibt in der Folge vor der ukrainischen Küste stationär, schwächt sich aber nur wenig ab; es versorgt vor allem die rümänischen und ukrainischen Küstengebiete mit Regen, Schnee und Sturm. Extremes zeigt auch folgendes Bild: die -15°C Isotherme hier auf rund 1300 Meter (!!!) stösst kurzfristig bis gegen Athen vor:
Was dies in etwa bedeuten könnte, soll zum Schluss noch dieses Bild zeigen:
Grüsse Andreas
- Editiert von Andreas -Winterthur- am 21.01.2004, 00:33 -

