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Einheitswetter bei SR DRS

Alles zu (Un)wetter relevant für die Schweiz
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Dani Emmenbrücke/LU
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Einheitswetter bei SR DRS

Beitrag von Dani Emmenbrücke/LU »

Folgende Meldung habe ich heute dem Teletext entnommen:

Bucheli & Co. dominieren Radioprognosen
Auf allen Kanälen von Radio DRS quaken
ab Frühling nur noch die Wetterfrösche
um Thomas Bucheli vom Meteoteam SF DRS.

Wie das "Radiomagazin" berichtet, will
die Geschäftsleitung von Radio DRS "den
uneinheitlichen Prognosen, welche durch
die unterschiedlichen Informations-
quellen herbeigeführt wurden, gezielt
Gegensteuer geben." Die SF-DRS-Wetter-
redaktion wird dafür ein eigenes
Radioteam von vier Leuten formieren.

Derzeit beziehen DRS 1 und die Nach-
richtenredaktionen das Wetter bei
MeteoSchweiz, die Regionaljournale
bei METEOTEST und nur DRS 3 direkt
bei Thomas Buchelis Team von SF DRS. >>

Und es kommt noch besser....

Entscheidet der Filz oder die Qualität?
Ausschlaggebend beim Wetter-Entscheid
war laut Radio DRS, dass die investier-
ten Mittel in der SRG bleiben sollen.
"Die Wahl traf uns, weil unsere Progno-
sen so gut sind", sagte Thomas Bucheli
gegenüber TELETEXT. "Wir sind stolz,
dass man sich für uns entschieden hat."

"Wäre es um Qualität gegangen, wäre man
bei uns geblieben", sagte dagegen Mar-
tin Baumgartner von METEOTEST. "Es ist
kritisch, wenn man als private Firma
gegen eine halbstaatliche antreten
muss." Auch Jacques Ambühl von Meteo-
Schweiz bedauerte den Entscheid: "Wir
sind die Wetterinformations-Quelle und
haben die Warnfunktion für das Volk.
Die Schnittstelle geht nun verloren."

...womit die Diskussion Bucheli oder nicht Bucheli wieder mal lanciert wäre!

Gruss Dani
Gruss Dani (wieder zurück in Luzern-Nord)

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Hammergood
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Beitrag von Hammergood »

Hallo zusammen!

Ich habe das schon bisher nicht verstanden, warum zwei staatlich subventionierte Wetterbueros nebeneinander betrieben werden muessen. Ich sehe keinen Vorteil daraus, dass die SRG eigene Prognosen erstellt. Warum werden nicht einfach die Prognosen der MeteoSchweiz uebernommen, dies vor allem im Zusammenhang damit dass die MeteoSchweiz von gesetzteswegen fuer Wetterwarnungen verantwortlich ist und das staatliche Radio und Fernsehen die Funktion hat die Bevoelkerung in gefaehrlichen Situationen entsprechend zu informieren.

Toll ist es vor allem dann wenn sich die Warnungen der beiden Wetterbueros widersprechen, was diesen Winter ja oefters geschehen ist.

Gruss von einem sich sehr fragenden
Giachem


(?)
...und denk daran: Im Engadin ist es immer schöner! Schau gleich jetzt: The Engadine Valley Cam Page


Stauffi
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Beitrag von Stauffi »

wie auch immer...
Wichtig ist, dass Fachleute nach im Internet nicht zensurtiet werden.
Bei den Nachrichten herrscht ja auch die Schweizerische Depeschenargentur
(SDA).
Werner

Markus (Horw)
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Beitrag von Markus (Horw) »

Schade, dass wir dann nicht mehr wie heute morgen von Carlo geweckt werden können!!! Kaum wacht man auf, hört man schon die Stimme von Carlo im Regionaljournalwetter und zum "Dessert" dann noch das Bild in der Luzerner Zeitung wegen des Fasnachtswetters.

Gruss an Carlo!!
Markus Burch

Philippe Zimmerwald
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Einheitswetter bei SR DRS

Beitrag von Philippe Zimmerwald »

Abend! Heute war ein langer Tag - seit 01 Uhr wach, seit 03 Uhr am arbeiten und - wie üblich - um 19 Uhr Feierabend.

Das Interview mit der LuzernerZeitung war überraschend: zuerst am Telefon etwas geplaudert - ich dachte, der Herr brauche nur mal so Infos - dann zum Gesprächsende: aha, dass soll ein Artikel werden und ich soll doch noch ein Foto mailen, ups! Naja zu Fasnacht ein etwas närrisches Gespräch!

Sehen wirs mal positiv mit den Regis: man kann sich immer verbessern ;-)

Grüsse in die Runde und einen tüchtigen Urknall wüscht Philippe
Philippe Heiligenschwendi 1000m (ehemals Zimmerwald 899m)

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Dani (Niederurnen)
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Beitrag von Dani (Niederurnen) »

Tja schade, hab die Prognose direkt vom Meteorologen jeweils Mittags auf DRS1 sehr geschätzt.

Wenn weder das staatliche Radio noch das staatliche Fernsehen die Prognosen und die Warnungen der MeteoSchweiz ausstrahlen, dann wird die MeteoSchweiz ja wohl nur noch zum Statisten degradiert.

Leider ist es wohl so das die Bürger die Konzessionsgebühren berappen sollen damit man dann am Bürger vorbeisendet.

Gruss Dani
Neu nicht mehr in der Nebelsuppe von Uster sondern in im sonnigen Glarnerland

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Federwolke
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Und so reagiert die Presse

Beitrag von Federwolke »

Berner Tageszeitung "Der Bund", Freitag, 20. Februar 2004
Die Wahrheit der Wolken

Pedro Lenz

«Wer etwas von den Wolken versteht, ist ein kleiner Wetterprophet.» Diesen Satz mussten Generationen von Drittklässlern einer unauffälligen Primarschule des nördlichen Kantonsteils ins Schulheft schreiben. Es ist durchaus denkbar, dass der Vers noch heute diktiert wird. Also lesen wir ihn jetzt alle laut vor: «Wer etwas von den Wolken versteht, ist ein kleiner Wetterprophet.» Gut. Das ist zweifellos ein hübscher und bedenkenswerter Satz. Aber wie so viele eingängige Sprüche nützt er nicht viel. Der Mensch kann noch so viel von den Wolken verstehen, am Ende macht das Wetter trotzdem was es will. Deswegen gibt es neben den kleinen ja auch die grossen Wetterpropheten, die von Radio und Fernsehen. Und selbst wenn Bernhard Russi (oder war es Kurt Felix?) letzthin in einem Farbheftchen gegen eine Wetterfee polemisieren durfte, vertrat die Bevölkerungsmehrheit doch bisher die Ansicht, die Profis vom Wetter würden mehr oder weniger die Wahrheit erzählen. Da sich nun jedoch die wahre Wahrheit, nach althergebrachter Vorstellung, aus vielen halbwahren Teilwahrheiten zusammensetzt, wurden in den verschiedenen DRS-Programmen unterschiedliche Wetterprognosen gesendet. Die Schnittmenge aus all diesen Voraussagen, entsprach dann jeweils ungefähr der tatsächlichen Witterung. Das war eine vernünftige und pragmatische Art, mit dem heiklen Thema der Prophetie umzugehen. Doch was war gestern aus einer Randnotiz dieser Zeitung mit dem poetischen Titel «Bucheli auf allen Kanälen» zu vernehmen? Die Verantwortlichen der DRS Programme seien unzufrieden mit der Wettersituation beim Rundfunk, weshalb sie sich entschlossen hätten, ein Einheitswetter einzuführen. Damit wollten sie ankämpfen gegen die «uneinheitlichen Prognosen, welche durch die unterschiedlichen Informationsquellen herbeigeführt werden.»

Solche Notizen werden allzu oft gedankenlos überflogen. Dabei geht es hier um einen nicht unbedeutenden Präzedenzfall. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk will das bisherige System der kollektiven Wahrheitssuche durch ein Diktatorialprinzip ersetzen. Thomas Bucheli, die helvetische Fleischwerdung der Gebärdensprache, soll künftig alleiniger Verkünder der Wetterwahrheit sein.

Möge Zeus ihm beistehen.
- Editiert von Fabienne, Bern-Brunnhof am 20.02.2004, 21:56 -


Matthias_BL
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Beitrag von Matthias_BL »

Hoi Fabienne,

Hab das heute auch im Bund gelesen und mir sogar überlegt, ob ich einen Leserbrief bezgl. der Suche nach der absoluten Wahrheit in den "uneinheitlichen Prognosen, welche durch die unterschiedlichen Informationsquellen herbeigeführt werden" schreiben soll.

So treffend, wie Du hier das Diktatorialprinzip, gegenüber der kollektiven Wahrheitssuche aus der Schnittmenge aus allen verfügbaren Prognosen beschrieben hast, hätte ich das nicht prägnenter formulieren können.

Nur stellt sich meiner Aufassung nach genau diese Frage nicht ausschliesslich bei den Wetterprognosen. Ich stelle fest, dass zwischen dem Einführen eines "Einheitswetters", oder dem bestreben andere "Einheitsansichten" (seien es wirtschaftliche oder oder soziale Themen) einzuführen, nur noch marginal ein Unterschied feststellbar ist. Könnte das vielleicht "Zeitgeist" sein ??? -

viele Grüsse
Matthias

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Federwolke
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Beitrag von Federwolke »

Hallo Matthias

Danke fürs Lob, aber das gehört denn doch dem Pedro Lenz vom Bund ;-)

Habe nachträglich, damit es keine Missverständnisse mehr gibt, den Artikel als Zitat umrahmt. Ich selber habe dem nämlich nichts beigefügt.

Zur Frage ob Zeitgeist oder nicht: Es ist zu hoffen, dass die Konkurrenz zwischen den verschiedenen privaten Wetterdiensten und der staatlichen, bzw. halbstaatlichen, auch in Zukunft spielen wird. So lange ich noch auswählen kann, ob ich die Wetterprognosen im Radio/TV oder in einer Zeitung oder im Internet von verschiedenen Anbietern beziehen und vergleichen möchte, ist noch nicht alles verloren.

Trotzdem bedaure ich den Einheitsbrei, den uns im Radio erwartet. Ist nur zu hoffen, dass dort nicht auch einfach hübsche Stimmchen irgendwas auswendig Gelerntes runterstottern müssen, von dem sie keine Ahnung haben. Angesichts der Tatsache, dass Sandra Boner (vielleicht noch andere vom Meteo-Team? - höre es zu selten) bereits auf DRS3 Wetterprognosen durchgibt, sehe ich allerdings schwarz. Am meisten vermissen werde ich die absolut kompetenten Meteorologinnen und Meteorologen im Wetterinterview am Mittag auf DRS1, wie Christa Hayoz (Zitat heute Mittag: "Der Föhn hat am Sonntag Morgen noch seine letzen Zuckungen" :D), Dani Murer und Katrin Schmid, um nur meine drei persönlichen Favoriten zu nennen *Kränzlein wind*. Ihnen hat man es angehört, dass sie wissen, wovon sie sprechen und dass sie nicht nur ihren Job machen, sondern auch mit Herz und Seele dabei sind. Davon können die Meteo-Konsumenten leider nur träumen... OK, Bucheli und Rubli machen die Sache auch nicht schlecht, aber die können ja auch nicht alles selbst erledigen...

Nun ja, warten wir ab, hören wir uns die Neuerungen mal an und ziehen wir danach Bilanz. Sollte der Schuss nach hinten losgehen, was Qualität und Verständlichkeit angeht, wäre es sicher nicht zuletzt auch an uns, die wir immerhin etwas mehr als der Durchschnitt der Zuhörerschaft von der Materie begreifen, bei der SRG Protest einzulegen. Aber, zuerst hören, dann meckern ;-)

Liebe Grüsse

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Dani Emmenbrücke/LU
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Beitrag von Dani Emmenbrücke/LU »

Hallo zäme

Wären die Meteo's während der Sendung nicht so vom Fluglärm umgeben, stünden sie ja eigentlich hoch genug um vielleicht die Wolken zu verstehen!! *grins*

Übrigens... Wetter "à la Zuckungen" gibts nicht nur bei DRS 1, wie Ihr den Eindruck vermittelt, sondern nicht weniger amüsant bei gewissen privaten Radio Stationen durch MeteoNews! Wie ich mich krümme, wenn wieder der Pföhhhhh bläst....:-O

Gruss Dani
Gruss Dani (wieder zurück in Luzern-Nord)

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