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Arktische Oszillation

Verfasst: Mi 13. Jan 2010, 12:22
von Willi
Habe gar nicht gewusst, dass es neben der "nordatlantischen Oszillation" auch eine "arktische Oszillation" gibt. Gesehen in der heutigen NZZ: eine Erklärung für das aktuell eisige Winterwetter über weiten Teilen Europas
http://www.nzz.ch/nachrichten/forschung ... 96543.html

Da der Link wohl später verfällt, anbei einige Zitate aus dem Artikel:
Die Ursache für die Wetteranomalien ist laut Meteorologen eine Laune der arktischen Oszillation. So bezeichnen Wetterexperten eine «Witterungsschaukel», deren Zustand sich am Unterschied des Luftdrucks zwischen der Arktis und den mittleren Breiten erkennen lässt. Wippt die arktische Oszillation zur negativen Seite, wie gerade geschehen, dann steigt der Luftdruck in der Arktis, während er in den Regionen nahe dem 45. Breitengrad fällt.
Messdaten der National Oceanic and Atmospheric Administration – einer amerikanischen Klimabehörde – zeigen, dass sich die arktische Oszillation bereits seit vier Wochen in einer stark negativen Phase befindet.
Vorhersagen lasse sich die Entwicklung der arktischen Oszillation nicht, bestätigt John M. Wallace, ein Atmosphärenforscher an der University of Washington, der wegweisende Studien zu dem Phänomen veröffentlicht hat. Doch er rechnet trotzdem mit einer baldigen Milderung. Seiner Erfahrung nach halte eine negative Phase der Oszillation nur wenige Wochen an.
Es kommen Erinnerungen an den "Seegfrörniwinter" 1962/63. Da war die negative Phase wohl 2-3 Monate, oder nicht?

Gruss Willi

Re: Arktische Oszillation

Verfasst: Mi 13. Jan 2010, 12:35
von lukasm
Hallo Willi
Es kommen Erinnerungen an den "Seegfrörniwinter" 1962/63. Da war die negative Phase wohl 2-3 Monate, oder nicht?
Wohl eher nicht:
Bild
Quelle: cpc.noaa.gov

Die vorhergehenden Winter waren da längere Zeit negativ als 62/63 ...

Gruess

Lukas

Re: Arktische Oszillation

Verfasst: Mi 13. Jan 2010, 14:03
von Willi
Danke Lukas, ja, so klar ist der Zusammenhang nicht. Immerhin war der Index in jenem Winter schon "etwas" negativ, genauso wie im bitterkalten Feb. 1956.
Gruss Willi

Re: Arktische Oszillation

Verfasst: Mi 13. Jan 2010, 14:08
von Michael (Seon)
Hallo

Nun, per Definition über die Messpunkte sind die drei Moden NAO, AO und PNA (Pacific-North American pattern) natürlich verschieden. Allerdings gibt es schon seit längerer Zeit, ob die drei Dinge in ihrer physikalisch/dynamischen Grundlage eigentlich Ausdrücke von dem gleichen Muster sind. Nämlich die erste Hauptkomponente einer PCA http://de.wikipedia.org/wiki/Hauptkomponentenanalyse.


http://www.cpc.noaa.gov/products/people ... ao_pna.gif
Leider steht zu dieser Grafik keine Legende/Berechnungsart. Aber ich gehe davon aus sie zeigt sowas wie die Korrelation der ersten Hauptkomponente mit den verschiedenen Indizes. Daraus sieht man schön, dass die AO so etwas wie das Gesamtmuster zeigt, von welchem die NAO und PNA auch nur Teile sein könnten.

Siehe auch: http://en.wikipedia.org/wiki/North_Atlantic_oscillation

Grüsse, Michael

Re: Arktische Oszillation

Verfasst: Mi 13. Jan 2010, 20:08
von URBI
Ich habe noch etwas gestöbert.


http://www.iap-kborn.de/Die-Arktische-O ... 272.0.html

http://www.planeterde.de/presse/ArktischeOszillation/

http://www.scinexx.de/wissen-aktuell-79 ... 03-10.html

http://www.uni-protokolle.de/nachrichten/id/105044/

http://www.cpc.ncep.noaa.gov/products/p ... x/ao.shtml

http://www.cpc.ncep.noaa.gov/products/p ... index.html

http://www.newx-forecasts.com/ao_2.html

http://www.arctic.noaa.gov/detect/climate-ao.shtml

http://jisao.washington.edu/ao/

Das Thema ist sehr Interessant.


Bild
http://www.newx-forecasts.com/ao_2.html
Bild
http://books.google.com/books?id=o2bNNQ ... 1X9A&hl=de


Zitat: uni-protokolle.de
Die "Arktische Oszillation" beeinflusst das Auf und Ab der Temperaturen in der Arktis. Dabei handelt es sich um eine großräumige Schwingung der Atmosphäre, die durch entgegengesetzte Luftdruckanomalien in der zentralen Arktis und Teilen der mittleren Breiten gekennzeichnet ist. Die Jahrzehnte dauernden Schwingungen sind unterschiedlich stark ausgeprägt. In der positiven Phase, die seit etwa 1970 vorherrscht, treiben starke Westwinde im Winter warme Atlantikluft nach Nordeuropa und Sibirien. In der negativen Phase der Arktischen Oszillation kann die kalte Polarluft weiter nach Süden vordringen und beschert den Europäern strenge Winter, wie zuletzt von 1940 bis 1970. Durch Einbeziehung dieser Schwingungen in Computermodellierungen soll die Vorhersage der künftigen Klimaentwicklung deutlich verbessert werden.


Zitat: scinexx.de
Neue Erkenntnisse durch neues Modul
Bislang werden in komplexen, globalen, gekoppelten Atmosphären-Ozean-Klimamodellen die gegenseitigen Wechselwirkungen zwischen chemischen Prozessen in der Stratosphäre und der Zirkulation in der Tropo- und Stratosphäre - null bis zehn Kilometer Höhe beziehungsweise zehn bis circa 50 Kilometer Höhe - nicht berücksichtigt.

Die Wissenschaftler des Alfred-Wegener-Institutes haben nun erstmals in ein Atmosphären-Ozean-Klimamodell ein Modul der stratosphärischen Ozonchemie eingefügt. Durch einen Vergleich von Simulationen des Standardmodells und des um die Ozonchemie ergänzten neuen Modells konnten die Wissenschaftler zeigen, dass die Ozonchemie einen deutlichen Einfluss auf die Arktische Oszillation hat. Änderungen der atmosphärischen Strömung und der Temperaturverteilung führen zu einer Verstärkung der winterlichen negativen Phase der Arktischen Oszillation.

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Tropopause

Ozonbilder vom 08.01.2010
passend zu http://www.sturmforum.ch/viewtopic.php?f=2&t=6743


Grüsse
Urbi

Re: Arktische Oszillation

Verfasst: Fr 15. Jan 2010, 15:02
von URBI

Re: Arktische Oszillation

Verfasst: Fr 15. Jan 2010, 17:32
von URBI
Einfluss der Gravitationkräfte des Sonnsystems auf das Wetter:

Nicht nur Vermutlich haben die Sonne und die Planetaren Konstellationen, die Stände und die Zyklen derselben, zusätzlich im Zusammenhang mit dem Mondstand auch einen Einfluss auf das Wettergeschehen.

Ich habe mir überlegt.

Könnte es nicht auch zum Beispiel zyklisch ein Raum für ein zum Beispiel "erzwungenes Hoch" entstehen? Einfach darum, weil die ausserplanetaren Gravitationszugkräfte einen nicht per Zufall konzentrierten Einfluss auf die Gashülle der Erde ausüben (Wie ja auch auf die Kontinentalmassen).

Wie der Mond ja auch die Gezeiten beeinflusst.

Wenn von einer Schwingung die Rede ist, oder von Zyklen die über jahre oder Jahrzehnte gehen, dann muss es Folglcherweise ja wohl eine zusätzliche Kraft geben die einen aufschaukelnden Einfluss auf das Gesamte System Erde ausübt.
Und so also auch auf die Gashülle, die sich vermutlich dort am meisten ausdehnt, wo die Zugräfte am grössten sind.

Genauso könnten solche Konzentrationen der Zugkräfte auch einen Einfluss auf die Verteilung der Wassermassen in den Meeren haben, da dieselben ja auch je nach Temperatur und Salzgehalt verschiedene Massengewichte haben.

Oder mitunter einen Beitrag leisten für periodische Ausbrüche von Vulkanen und Erdbebenereignisse.


Grüsse
Urbi