Salü Zusammen
Ich habe ein paar Infos zusammengetragen.
Frostiger Zusammenstoß
Immer wieder krachen Eisberge in Gletscher und treiben neue Schollen aufs Meer hinaus
Von Ralf Nestler
1.3.2010 0:00 Uhr
Die Dimensionen sind gewaltig, grob 80 mal 30 Kilometer misst ein Eisberg, der sich vor zwei Wochen vom Mertz-Gletscher in der Antarktis löste. Ungefähr so groß wie Luxemburg ist der Brocken, der nun an der Küste treibt. Auslöser der Reise war der Zusammenstoß eines anderen Eisberg namens „B9B“ mit dem Mertz-Gletscher. Dabei wurde ein Teil der Gletscherzunge, der infolge natürlicher Eisbewegungen schon fast abgerissen war, endgültig getrennt.
In der vergangenen Woche erschienen die ersten Satellitenaufnahmen der schwimmenden Eismassen und erregten gewaltiges Aufsehen. Das Geschehen an der antarktischen Küste schien dadurch noch dramatischer zu werden: Von einer „Jahrhundertkollision“ sprachen australische Forscher. Sie warnten, ein Eisblock dieser Größe könne auch die Meeresströmungen und so auch das Wetter Tausende Kilometer entfernt beeinflussen.
Doch handelt es sich tatsächlich um ein sensationelles Geschehen? Vieles deutet ganz im Gegenteil darauf hin, dass solche Kollisionen immer wieder vorkommen.
- So hatten nur wenige Tage zuvor Forscher des Alfred-Wegener-Instituts (AWI) von einer Kollision berichtet, die sich nur zehn Kilometer vor der deutschen Forschungsstation „Neumayer III“ ereignete. Dort, auf der gegenüberliegenden Antarktisseite des Mertz-Gletschers, war am 11. Februar die 50 mal 5 Kilometer große Scholle „B15-K“ ins Ekström-Schelfeis gedonnert. Und das im wahrsten Sinne. Wie das AWI berichtet, haben Unterwassermikrofone den Zusammenprall aufgezeichnet. Auch die Seismometer in der Nähe der Station schlugen mehrfach aus. Den Berechnungen zufolge entsprach die Energie eines jeden Aufpralls fünf bis zehn Tonnen Sprengstoff.
Der frostige Unfallpartner B15-K wiegt rund 45 Milliarden Tonnen und ist selber nur der Teil des viel größeren Eisbergs B15. Dieser hatte sich vor zehn Jahren vom Ross-Eisschelf gelöst. Mit einer Fläche von 11 000 Quadratkilometern gilt B15 als der größte bisher beobachtete Eisberg – das ist fünfmal so viel wie das Ergebnis der „Jahrhundertkollision“. Und die satellitengetützten Messungen begannen erst vor rund 30 Jahren.
Auch in der Zeit davor muss es immer wieder bedeutende Eisabbrüche gegeben haben. Ursache ist das Wachstum der Gletscher. Vor allem im höhergelegenen Teil über dem Festland wachsen die Eispanzer durch andauernden Schneefall Hunderte Meter hoch. Das Eis verhält sich wie eine extrem zähe Flüssigkeit und schiebt sich der Schwerkraft folgend zum Meer hin.
Beim Mertz-Gletscher zum Beispiel fließt es mit einer Geschwindigkeit von etwa einem Kilometer pro Jahr. Erreicht das Eis das Meer, bildet es eine große schwimmende Gletscherzunge. Da immer neues Material von den Bergen hinunterströmt, wird das Eis aufs Wasser hinausgeschoben, wo dann an der „Zungenspitze“ große Blöcke abbrechen.
Am Mertz-Gletscher hatten die Wissenschaftler schon lange damit gerechnet. Vor 10 beziehungsweise 20 Jahren hatten sich auf beiden Seiten der Zunge lange Risse entwickelt, die sich im Lauf der Zeit fast vereint hatten. Der marodierende Eisberg B9B schlug nun das luxemburggroße Stück heraus.
Könnte das Abbrechen von zwei großen Schollen binnen kurzer Zeit eine Folge des Klimawandels sein? Nein, sagt der AWI-Wissenschaftler Klaus Grosfeld. Aus seiner Sicht ist das reiner Zufall. „Das Kalben der Antarktisgletscher ist ein natürlicher Prozess, das ist nichts Besonderes.“ Er trage auch nicht Befürchtungen mit, der neu entstandene Eisberg könne in vielen Tausend Kilometern Entfernung den Ozean und das Wetter beeinflussen.
Derzeit seien 20 bis 30 große Eisberge in der Antarktis unterwegs. „Die meisten sind im Küstenstrom gefangen und treiben gegen den Uhrzeigersinn um die Antarktis“, sagt Grosfeld. „Die können dann auch mal kollidieren.“ Nicht nur untereinander, sondern auch mit Schiffen. Deshalb versuchen Wissenschaftler, die Bewegungen der Eisberge vorherzusagen. Bislang aber nur mit mäßigem Erfolg. Offensichtlich bringen die starke Winde der Antarktis die Blöcke immer wieder von dem Weg ab, den sie den Wasserströmungen gemäß nehmen sollten. (mit dpa)
(Erschienen im gedruckten Tagesspiegel vom 01.03.2010)
_________________________________________________________________
Kollision im Eis - Neuer Eisriese ist so groß wie Luxemburg
26. Februar 2010, 15:48 Uhr
Eine Jahrhundert-Kollision in der Antarktis brachte einen riesigen Eisberg hervor. Er könnte das Wetter am Nordatlantik beeinflussen.
Gigantischer Eisberg in Antarktis abgebrochen
Sydney. Eine Jahrhundert-Kollision hat in der Antarktis einen gigantischen neuen Eisberg geschaffen. Australische Wissenschaftler warnten am Freitag, dass ein Koloss dieser Größe die Meeresströmung und damit das Wetter tausende Kilometer weiter im Nordatlantik beeinflussen kann. Die australischen Antarktisforscher tauften den neuen Eisberg zunächst inoffiziell Mertz-Eisberg.
Der 78 Kilometer lange und bis zu 39 Kilometer breite Eisberg brach vor etwa zwei Wochen von der Zunge des Mertz-Gletschers ab. Auslöser war nicht der Klimawandel, wie Gletscherexperte Neal Young im Rundfunk sagte. Vielmehr sei ein anderer riesiger Eisberg, der B9B, in die Gletscherzunge gekracht. Forscher hatten in der Gletscherzunge seit 20 Jahren einen Riss beobachtet. Ein zweiter Riss entstand vor zehn Jahren. Nach der Kollision mit B9B brach das Eis genau an dieser Stelle ab. Der Eisberg ist 400 Meter hoch, umfasst eine Fläche von 2500 Quadratkilometern und ist damit so groß wie Luxemburg. Ein solches Ereignis komme nur einmal in 50 bis 100 Jahren vor, meinte Young.
“Die künftige Bewegung der beiden Eisberge ist von größtem Interesse“, teilte das australische Antarktis-Forschungszentrum mit. Der Mertz-Eisberg und der B9B driften in einer Region, die die Weltmeere mit besonders kaltem Wasser versorgt. Die Folgen einer Veränderung der Strömungen seien noch nicht abzusehen. Auch das Ökosystem in der Region könne nachhaltig verändert werden.
Erst Anfang der Woche hatte das Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung (AWI) in Bremerhaven eine sensationelle Eiskarambolage aus der Antarktis vermeldet. Ein 54 Kilometer langes Eisstück rammte die Schelfeiskante nur zehn Kilometer von der deutschen Polarstation „Neumayer III“ entfernt. Mit dem Abbruch am Mertz-Gletscher hatte das aber nichts zu tun. Die Orte liegen nach Angaben der deutschen Forscher Luftlinie 5000 Kilometer auseinander.
_________________________________________________________________
Giganten der Meere – Die größten Eisberge Eisberge entstehen bei Abbrüchen von Gletschern oder ins Meer ragenden Flächen.
Experten nennen den Geburtsvorgang eines Eisberges auch „Abkalben". Einige der größten Exemplare:
-
B-17B: Der Eisberg hat sich wahrscheinlich vor dem Jahr 2000 von einer riesigen Eisfläche in der Antarktis abgespalten. Er ist 19 Kilometer lang, 8 Kilometer breit und mit etwa 140 Quadratkilometern halb so groß wie Frankfurt am Main.
-
B-15: Am 17. März 2000 bricht ein 295 Kilometer langer und durchschnittlich 37 Kilometer breiter Eisberg vom antarktischen Ross-Schelfeis ab. Mit rund 11.700 Quadratkilometern ist er etwa halb so groß wie Hessen. Der Eisberg ist der größte seit Beginn der Satellitenüberwachung Ende der 60-er Jahre.
-
B-15A: Einige Monate später zerbricht B-15, die größte Fläche heißt seitdem B-15A. Mit einer Länge von 120 Kilometern und einer Breite von rund 30 Kilometern ist er immer noch größer als Luxemburg.
-
B-15J: November 2003 entdecken Wissenschaftler, dass B-15A auseinandergebrochen ist. Das größte Stück B-15J hat jedoch immer noch eine Fläche von rund 3500 Quadratkilometern und ist damit fast so groß wie Mallorca.
- Im März 2008 bricht ein 570 Quadratkilometer großer Eisberg aus einem Eismassiv der Antarktis.
Damit ist der namenlose Koloss mehr als doppelt so groß wie die Stadt München.
- Im Februar 2009 bricht ein gigantischer Eisberg vom Merz-Gletscher in der Antarktis ab, nachdem ein anderer Rieseneisberg dagegen gekracht war. Der 78 Kilometer lange und bis zu 39 Kilometer breite Koloss wird zunächst Merz-Eisberg genannt. Er ist mit 2500 Quadratkilometern etwa so groß wie Luxemburg.
http://www.abendblatt.de/vermischtes/ar ... mburg.html
_________________________________________________________________
Riesige Gletscherzunge abgebrochen
Da hat es Knacks gemacht
Von Ulf von Rauchhaupt
26. Februar 2010
Bis vor kurzem schob sich das Eis des Mertz-Gletscher über die Gestade des George V-Landes 100 Kilometer weit hinaus auf den antarktischen Ozean südlich Australiens. Seit zwei Wochen ist es nur noch ein 20 bis 30 Kilometer langer Stummel, wie australische Wissenschaftler am Mittwoch bekanntgaben. Der Großteil der Gletscherzunge treibt nun als ein flacher Eisberg von der Fläche Luxemburgs nach Nordwesten und könnte dort die Ozeanzirkulation durcheinanderbringen.
Das Abreißen der Eiszunge kam nicht unerwartet. In den neunziger Jahren hatte sich an ihrer Westseite ein Riss gebildet, der sich stetig verlängerte, seit 2002 erschien ein zweiter Riss auf der Ostseite. Es war nur eine Frage der Zeit, bis sich die beiden Risse getroffen und die Zunge vom Mertz-Gletscher abgetrennt hätten. Australische und französische Forscher riefen daher 2007 eine Projekt mit dem sinnigen Akronym „Cracice“ ins Leben (für „Cooperative Research into Antarctic Calving and Iceberg Evolution“), um das Ereignis genauer zu verfolgen. Denn die Ablösung eines solch riesigen Eisfläche kommt in der Antarktis nur alle paar Jahrzehnte einmal vor.
Ein Eisberg mit der Bezeichnung B9B nähert sich der Zunge des Mertz-Gletschers in der Antaktis (Aufnahme vom 07.01.2010)
So brach 1987 etwa ein gut doppelt so großes Stück vom Ross-Schelfeis ab und trieb als Eisberg mit der Bezeichnung „B9“ im Meer bis er zerbrach. Ein 97 Kilometer großes Fragment von B9, der Eisberg B-9B, lief fünf Jahre später 100 Kilometer östlich des Mertz-Gletschers auf Grund, löste sich aber vor kurzem. Zwischen dem 10. und 13. Februar, so die Cracice-Wissenschaftler am Polarforschungszentrum in Hobart auf der australischen Insel Tasmanien, hat dieser B-9B nun die angeknackste Zunge des Mertz-Gletschers gerammt und abgebrochen.
Mehr als 700 Milliarden Tonnen Eis
Das abgebrochene Stück besteht aus mehr als 700 Milliarden Tonnen Eis. Sein weiteres Schicksal wird von den Polarforschern nun neugierig verfolgt werden. Denn zusammen mit B-9B treibt es auf die Adélie-Senke zu, ein Küstenbassin, wo starke Winde beständig neues Oberflächeneis entstehen lassen. Dadurch steigt dort der Salzgehalt und damit die Dichte des Meerwassers, welches daraufhin absinkt. Dieser Prozess ist ein wichtiger Antrieb der globalen Ozeanzirkulation und dürfte in der Adélie-Senke durch die Präsenz der nun freigesetzten riesigen Eismassen beeinflußt werden.
Zum Thema
Zudem wird befürchtet, dass die Kaiserpinguin-Kolonien nahe der französischen Forschungsstation Dumant d'Urville beeinträchtigt werden könnten. Die Kolonie war durch den Film „Die Reise der Pinguine“ berühmt geworden.
VIDEO:
http://video.faz.net/v/video/reuters/20 ... RG-O_h.flv
_________________________________________________________________
26.02.2010
Experte zweifelt an Wetterrelevanz des abgebrochenen Gletschereises
Ein australisch-französisches Forscherteam hat entdeckt, dass ein 2.500 Quadratkilometer großer Eisberg in der östlichen Südpolregion vom antarktischen Mertz-Gletscher abgebrochen ist. Forscher warnen nun davor, dass die riesigen Eismassen die Meeresströmungen verändern und damit das Wetter beeinflussen könnten.
Der Eisberg in der Größe Luxemburgs könnte jene Region stören, in der ein Viertel des gesamten kalten, dichten antarktischen Bodenwassers (AABW) der Erde produziert wird. Eine Verlangsamung dieses Prozesses könnte zu kälteren Wintern im Nordatlantik führen. Derzeit treibt der Eisberg südlich von Australien.
Kollision führt zum Gletscherkalben
"Eine Störung der Produktion von superkaltem Tiefenwasser in dieser Region würde die Meeresströmungen verändern und mehrere Jahre die Wettersituation beeinflussen", meint der Glaziologe Neal Young vom Antarctic Climate and Ecosystems Research Centre
http://www.acecrc.org.au in Tasmanien. Der Mertz-Gletscher hat seit rund zwei Jahrzehnten einen Riss, ein zweiter ist Anfang des Jahrtausends festgestellt worden.
Die Kollision der Gletscherzunge mit dem ungefähr gleich großen Eisberg B-9B Anfang Februar war wahrscheinlich der auslösende Moment für den Abbruch - das so genannte Kalben des Gletschers. "Die Eiszunge war fast ganz gebrochen und hing wie ein lockerer Zahn am Gletscher", meint der französische Glaziologe Benoit Legresy.
Experte zweifelt an These
Dass der kalbende Gletscher die nordatlantische Strömung beeinträchtigt und damit das Wetter in Europa verändert, hält Anders Levermann, Professor für Dynamik des Klimasystems am Pik-Potsdam
http://www.pik-potsdam.de im pressetext-Interview für ausgeschlossen.
Auch dass der abgebrochene Gletscher Auswirkungen auf die Bildung des AABW hat, hält der Experte für unwahrscheinlich. "In jedem Fall ist klar, dass all dieses nicht klimarelevant für die nördliche Hemisphäre ist", so Levermann.
Eisberg im offenen Meer
Der Eisberg befindet sich derzeit im offenen Meer in so genannten Polynjas. Diesen eisfreien Flächen kommt wesentliche Bedeutung bei der Bildung des AABW zu. "Das antarktische Meereis wird stetig vom Wind weggetrieben. Dadurch wird immer neues Meereis gebildet", erklärt Levermann. Durch die Abkühlung des Wassers und die ständige Bildung von Meereis, aus dem Salz abgeschieden wird, entstehe ein sehr kaltes, salzreiches und somit dichtes Wasser, das in große Tiefen absinkt.
"Das kalte Tiefenwasser verteilt sich auf die verschiedenen großen Ozean-Bassins der Erde - wie etwa dem Pazifik oder dem Indik und bleibt in Tiefen von 2.500 bis 5.000 Meter", so der Experte.
"Wenn der Eisberg in der Region bleibt - was sehr wahrscheinlich ist - könnte er die Produktion des AABW stören, da er die Bildung von Polynjas beeinflusst", so Legresy.
Wolfgang Weitlaner | Quelle: pressetext.austria
Weitere Informationen:
http://www.acecrc.org.au
http://www.innovations-report.de/html/b ... 49549.html
_________________________________________________________________
Riesen Eisberg von 2.500 Quadratkilometer im offenen Meer entdeckt
Hobart/Potsdam (pte) - Ein australisch-französisches Forscherteam hat entdeckt, dass ein 2.500 Quadratkilometer großer Eisberg in der östlichen Südpolregion vom antarktischen Mertz-Gletscher abgebrochen ist.
Forscher warnen nun davor, dass die riesigen Eismassen die Meeresströmungen verändern und damit das Wetter beeinflussen könnten.
Der Eisberg in der Größe Luxemburgs könnte jene Region stören, in der ein Viertel des gesamten kalten, dichten antarktischen Bodenwassers (AABW) der Erde produziert wird. Eine Verlangsamung dieses Prozesses könnte zu kälteren Wintern im Nordatlantik führen. Derzeit treibt der Eisberg südlich von Australien.
Kollision führt zum Gletscherkalben
“Eine Störung der Produktion von superkaltem Tiefenwasser in dieser Region würde die Meeresströmungen verändern und mehrere Jahre die Wettersituation beeinflussen”, meint der Glaziologe Neal Young vom Antarctic Climate and Ecosystems Research Centre
http://www.acecrc.org.au in Tasmanien. Der Mertz-Gletscher hat seit rund zwei Jahrzehnten einen Riss, ein zweiter ist Anfang des Jahrtausends festgestellt worden.
Die Kollision der Gletscherzunge mit dem ungefähr gleich großen Eisberg B-9B Anfang Februar war wahrscheinlich der auslösende Moment für den Abbruch - das so genannte Kalben des Gletschers. “Die Eiszunge war fast ganz gebrochen und hing wie ein lockerer Zahn am Gletscher”, meint der französische Glaziologe Benoit Legresy.
Experte zweifelt an These
Dass der kalbende Gletscher die nordatlantische Strömung beeinträchtigt und damit das Wetter in Europa verändert, hält Anders Levermann, Professor für Dynamik des Klimasystems am Pik-Potsdam
http://www.pik-potsdam.de im pressetext-Interview für ausgeschlossen.
Auch dass der abgebrochene Gletscher Auswirkungen auf die Bildung des AABW hat, hält der Experte für unwahrscheinlich. “In jedem Fall ist klar, dass all dieses nicht klimarelevant für die nördliche Hemisphäre ist”, so Levermann.
Eisberg im offenen Meer
Der Eisberg befindet sich derzeit im offenen Meer in so genannten Polynjas. Diesen eisfreien Flächen kommt wesentliche Bedeutung bei der Bildung des AABW zu. “Das antarktische Meereis wird stetig vom Wind weggetrieben. Dadurch wird immer neues Meereis gebildet”, erklärt Levermann. Durch die Abkühlung des Wassers und die ständige Bildung von Meereis, aus dem Salz abgeschieden wird, entstehe ein sehr kaltes, salzreiches und somit dichtes Wasser, das in große Tiefen absinkt.
“Das kalte Tiefenwasser verteilt sich auf die verschiedenen großen Ozean-Bassins der Erde - wie etwa dem Pazifik oder dem Indik und bleibt in Tiefen von 2.500 bis 5.000 Meter”, so der Experte.
“Wenn der Eisberg in der Region bleibt - was sehr wahrscheinlich ist - könnte er die Produktion des AABW stören, da er die Bildung von Polynjas beeinflusst”, so Legresy. (Ende)
http://www.pressemitteilungen-online.de ... enen-meer/
_________________________________________________________________
Jahrhundert-Kollision in der Antarktis: Eisgigant bricht vom Gletscher ab
Bei einer Kollision in der Antarktis wurde ein Eisberg von der Größe Luxemburgs geschaffen. Der Gigant entstand, als ein älterer Eisberg den Mertz-Gletscher rammte. Der Abbruch könnte weitreichende Folgen für Wetter und Meeresströmung haben.
Zoom
Gletscher, Mertz-Gleschter, Mertzgletscher, Eisberg, B-9B, B9B, Neal Young, Antarktis, Kollision, Jahrhundertkollision
Der Eisberg B9B kollidiert mit dem Mertz-Gletscher© Neal Young/AFP
Es war eine Jahrhundert-Kollision: Ein Eisberg mit der Bezeichnung B9B ist vor zwei Wochen in der Antarktis mit dem Mertz-Gletscher zusammengestoßen. Dabei brach ein rund 90 Kilometer langer und 30 Kilometer breiter, neuer Eisberg von der Zunge des Gletschers ab. So etwas komme einmal in 50 bis 100 Jahren vor, sagte der Gletscherexperte Neal Young am Freitag im australischen Rundfunk. Die Eismasse hat die Größe Luxemburgs und driftet leicht nach Norden.
Ein französisch-australisches Team entdeckte die Abspaltung. Es arbeitet seit Jahren an einem Projekt namens "Cracice" (Cooperative research into antarctic calving and iceberg evolution). Dabei forscht es an einer Langzeitstudie zum Thema, wie Risse in der Mertz-Gletscherzunge zum Abbrechen von Eisbergen führen. Dazu verfolgte es, wie sich zwei Hauptrisse aus gegensätzlichen Richtungen der Gletscherzunge aufeinander zu bewegten. Beide Risse hatten sich fast getroffen, sodass der nördliche Teil der Gletscherzunge laut "AAD" (Australian Antarctic Division) nur noch wie ein "loser Zahn" am Gletscher hing.
18 Jahre lang war der massive Eisberg B9B in derselben Region geblieben, jetzt aber bewegte er sich. Als er mit dem Gletscher kollidierte, brach die Hälfte der Eismasse ab. Auf Satellitenaufnahmen ist dieser driftende neue Eisberg deutlich zu sehen: Er umfasst rund 2500 Quadratkilometer und ist bis zu 400 Meter dick. B9B selbst ist 90 Kilometer lang.
Das Verhalten der beiden Eisberge Mertz und B9B ist von großem Interesse. Experten warnen, dass ein so großer Eisberg die Meeresströmungen beeinflussen kann. So könnte die Masse eine Region vom Meer abschneiden, aus der besonders kaltes Meereswasser in die Ozeane fließt. Das könne das Wetter tausende Kilometer entfernt im Nordatlantik verändern. Auch auf die Meeresbiologie der Region wird die Kollision wichtige Auswirkungen haben. Es gebe keine Anzeichen, dass der Klimawandel zu dem Abbruch beitrug, sagte Young.
DPA
http://www.stern.de/wissen/natur/jahrhu ... 46729.html
_________________________________________________________________
http://www.aad.gov.au/default.asp?casid=37551
_________________________________________________________________
http://www.antarktis.ch/27.htm
http://www.antarktis.ch/94.htm
http://de.wikipedia.org/wiki/Antarktis
Salzgehalt:
http://bulletin.mercator-ocean.fr/html/ ... ome_fr.jsp
http://www.ifremer.fr/co/co0525/en/global/
Ergänzt 04.04.2010
http://www.natice.noaa.gov/
http://onorbit.com/node/2034
Grüsse
Urbi