Sehr spannend, wie unterschiedlich die beiden Modelle GFS und EZ die Entwicklung nächste Woche betrachten. Seit nun schon x-Modelläufen zeigen sich erhebliche Differenzen ab der kommenden Wochenmitte.
Aktueller GFS-Lauf bleibt stur mit ME-Hoch und (zumindest) Höhenmilde:
Dazu müsste man aber die beiden 00z-Läufe miteinander vergleichen. Diese waren nämlich gar nicht soooo unterschiedlich. Der oben gezeigte GFS 06z-Lauf macht das Hoch wieder südlicher als der 00er, daher die fehlende Ostströmung. Ob das eine Weiterentwicklung und Verbesserung aufgrund aktuellerer Daten ist oder ein Modellausreisser, wird sich in den nächsten Läufen weisen müssen.
Et voilà: Der GFS 12z-Lauf ist auf die EZ-Linie eingeschwenkt: Hoch über Südskandinavien und ansatzweise ein Kaltlufttropfen über Osteuropa, der in diesem Modell allerdings noch nicht so richtig weiss wo er hin soll (EZ 00z liess ihn nach Westen schwimmen, daher dort die massive Kälte aus Osten über das gesamte nördliche Mitteleuropa hinweg bis auf die Britischen Inseln, Streifschuss für die Schweiz). Somit war der GFS 06z-Lauf ein Ausreisser, was anhand der Ensembles aber auch zu erwarten war. Der 12er hat aber auch Probleme: In den Ensembles für Stuttgart spielt er in der unteren Liga, in Genf liegt er fast in der Mitte.
Somit scheint sich zwar die Grosswetterlage herauszukristallisieren (Typ Ost bis Nordost), das Zünglein an der Waage in Sachen Kälte wird für uns allerdings der Kaltlufttropfen spielen, auf den wir ab sofort unser Augenmerk richten können.
Update zum Kaltlufttropfen von Mitte nächster Woche: Heute lässt ihn GFS 00z nach Westen schwimmen, dafür will ihn EZ 00z in Richtung Balkan ziehen lassen. Genau umgekehrt als bei den 12z-Läufen von gestern. Die Frage bleibt: Wer übernimmt die Steuerung? Das Hoch über Skandinavien oder der Trog über Osteuropa? Es bleibt spannend. Und soll mir nächste Woche keiner sagen wollen, GFS hätte recht gehabt oder EZ hätte recht gehabt - beide Modelle liefern sich derzeit einen Wettbewerb im Sackhüpfen
Zuletzt geändert von Federwolke am Sa 16. Feb 2013, 12:31, insgesamt 1-mal geändert.
@ Federwolke: Dumm nur, dass der Versuch zu heuen & Sack zu hüpfen gleichzeitig meist kläglich scheitert. So oder so ähnlich kommt mir die Modell-Herumeierei rüber. So oder so scheint kaltes, schneereiches Winterwetter wie wir es die letzten Tage hatten erstmal kräftig vom Tisch zu sein.
PS: Ich setze auf GFS. 3x hintereinander ein absurdes Szenario berechnen um dann kurz vor der Kurzfrist doch komplett auf EZ/UKMO umzuschwenken halte ich für fast ausgeschlossen.
Grüsse
Zuletzt geändert von Rontaler am Fr 15. Feb 2013, 12:12, insgesamt 1-mal geändert.
Aktuelle 12z-Läufe: EZ wie auch GFS zeigen eine neue Variante. Das kleine Tief verserbelt über dem östlichen Mitteleuropa (einen eigentlichen KLT gibt es gar nicht mehr), der Hauptstrom des Kaltluftausbruchs geht viel nördlicher über Dänemark/Norddeutschland in Richtung Westen ab. Die Schweiz käme nur an dessen Rand zu liegen mit etwa -7 Grad im 850er, Schnee schafft es unter diesen Umständen kaum bis zu uns. Trockene Bise mit beachtlichem Tagesgang.
Spannend dürfte die südliche Westlage werden, die dann zum Wochenende gerechnet wird. Wenn wir vorder- und nordseitig des Tiefs bleiben, könnte noch mal eine Packung Schnee aus Süden über die Alpen schwappen. Die Lebenserwartung dieser Bescherung wäre dann allerdings arg beschränkt...
Um zur Frage des Threadtitels zurückzukommen: Es ist nur noch eine Frage der Zeit.
Den Modellen scheint bei der Phantasie keine Grenzen gesetzt: Die 00z-Läufe zeigen nun einen KLT der nach Südwesten zieht - direkt auf die Schweiz zu. Bei GFS geschieht dies schneller, bei EZ eiert er lange orientierungslos über Mitteleuropa herum, um dann am Wochenende dankbar vom aus SW heraufziehenden Tief aufgesogen zu werden. Wie viele Varianten werden wir wohl bis am Dienstag noch sehen?
Interessant finde ich in diesem Zusammenhang die Prognosen, die über das TSürcher Radio und Fernsehen verbreitet werden: Jeden Tag tut man so, als wisse man was nächste Woche geschieht, und jeden Tag erzählt man etwas anderes. Da könnte man geradesogut auch irgend einer automatischen Gratisprognose vertrauen...
Zuletzt geändert von Federwolke am Sa 16. Feb 2013, 10:23, insgesamt 1-mal geändert.
Die Lage hat sogar grundsätzliches Starkschneefall-Potential. Wenn man den aktuellsten EZ-Lauf zu Rate zieht. (Grobes Muster, welches latent immer wieder "aufblitzt"): - Bodennahes ansaugen der kälteren Ostluft mit Annäherung/Durchzug des KLT, - und in Phase 2 Aufgleiten der der aus SW aufziehenden Mittelmeerluft. Von mir aus dürfte es gerne noch ein fulminantes Winterende geben, und dann soll er dann kommen der Frühling. Übrigens: wie war das eigentlich mit den einheitlich gerechneten Langzeitprognosen, mit einem grossräumig deutlich zu warmem Winter über ME - und glaub auch Skandinavien -?
Gruss Andreas
“Some people are weather wise, but most are otherwise” Benjamin Franklin