grafur Rifferswil hat geschrieben:Hauptaugenmerk nach EZ wäre demnach eher bei einer ordentlichen Druckwelle mit kräftigen Wind im Mittelland und in Voralpentälern, gefolgt von einer ordentlichen Schütte am Alpennordhang und in GR.
Hallo Urs
Ich gehe mit dir einig, dass es nach momentanem Stand der Modelle (GFS und WRF-ARW) eher nach einer Druckwelle mit anschl. Vollschütte aussieht (Schütte allerdings nicht nur am Alpennordhang, sondern gemäss GFS 06Z mehr oder weniger überall). Der Wind soll tatsächlich bereits am frühen Nachmittag auf W bis N drehen und damit das Gewitterpotential im Flachland relativ früh unterminieren. Die präfrontalen Gewitter am Alpennordhang müssen nicht unbedingt kräftig ausfallen, auch wenn dies bei solchen Wetterlagen oftmals ein wahrscheinliches Szenario wäre. Nicht nur fehlende Feuchte, auch verhaltene Labilität wird hier wohl das Problem sein.
Ich setze da eher auf den Jura. Dort könnte es dank guter Windscherung (gegen Abend hin wird übrigens ein schöner LLJ auf 700 hpa gerechnet), sowie besseren CAPE- und LI-Werten und schliesslich dank orographischer Unterstützung zu kräftigen, mitunter organisierten Gewittern kommen. Dank der zunehmenden Scherung in der bodennahen Schicht springen auch die Helizitätswerte an. Hierbei ins Detail zu gehen, ist sicher noch zu früh.
Die Gewitterschienen am Jura sollen – glaubt man den beiden oben erwähnten Modellen – über Stunden hinweg bedient werden, bevor die Kaltfront am Abend über die Juraketten schwappt (Stichwort "Joran") und als Druckwelle durchs Mittelland nach Osten schiesst. Wenn ich das richtig interpretiere, will WRF-ARW zwei Wellen sehen, eine gegen 18Z und eine gegen 21Z (Wellenscheitel zu diesen Zeitpunkten jeweils im zentralen Mittelland).
Gruss,
Chris