Ziemlich ruhig im Forum. Dabei könnte es heute durchaus interessant werden bezüglich Gewitter. Im Verlauf des Tages stösst ein Tiefdruckgebiet aus Westeuropa gegen den Alpenraum vor. Situation um 12 UTC gemäss GFS:

Die Kaltfront drückt bereits von Ostfrankreich her gegen die CH-Grenze.

Im Vorfeld der Frontpassage kommt es zu ausgeprägter Warmluftadvektion über Mitteleuropa:

Zieht man die berechneten Werte der relativen Feuchte in 700hpa (ca. 3000m.ü.m) als Indikator für vorhandene Hebungsgebiete hinzu sieht das sehr interessant aus:

GFS berechnet zudem vor allem im Osten – also dort, wo die Front zuletzt ankommen wird – relativ hohe Taupunkte:

Was die Windscherung angeht sieht es vor allem in Bayern interessant aus. Dort sieht bsp. der DWD in seiner Synop vor allem wegen der ausgeprägten Windscherung Potenzial für Superzellen:
Im Prinzip sind also sämtliche Zutaten, die es (theoretisch) zur Bildung von Gewittern braucht vorhanden:Mit weiterer Annäherung der Kaltfront setzen im Tagesverlauf in
der Westhälfte beginnend konvektiv geprägte Niederschläge ein,
die etwa bis zur Weser nach Osten voran kommen und vor allem im
Süden und der Mitte von stärkeren Gewittern durchsetzt sein
können.
Die präfrontale Warmluft stellt hohe Labilitätswerte bereit
(cape, ppw Werte um 30 mm), so dass insgesamt Unwettergefahr
durch heftigen Starkregen und Hagel besteht. Hohe
Windscherungswerte werden im Süden simuliert, was die
Entwicklung von Superzellen andeutet mit entsprechender
Möglichkeit von schweren Sturmböen.
1. Feuchtigkeit in den bodennahen Luftschichten
2. Instabile Atmosphäre mit abnehmender Temperatur in der Höhe
3. Hebung (diesmal nicht primär durch die Topografie, sondern durch die Kaltfront)
Eher dämpfend wirken jedoch speziell im Westen die tiefen Cape-Werte, die GFS berechnet.
Also was nun? Gewitter oder am Ende doch nur skaliger Regen mit Windböen? Was denkt ihr?