man ist geneigt, sich etwas gehen zu lassen in der momentanen Hochsommer-Wärme, doch der Blick auf die Karten von morgen
lässt einen spannenden Tag erwarten mit Spielraum für Überraschungen. Hier ein paar Nachtdienst-Überlegungen, Fokus Alpennordseite:
Aktuell liegen diese Reste der gewittrigen Konvergenz über Frankreich, kaum noch Blitzaktivität ...


... Höhenströmung, schwierige Sache, 500hPa sehr schwach und immer etwas antizyklonal, dafür rutscht etwas weniger warme Luft von W heran,
auf Jetniveau ebenfalls schwach, dafür sind ein paar kleine Wellen eingelagert, die Spuren im vorticity-Bild schön abgebildet ...


... Grundschicht, die Entwicklung vom Vortag (Mo 28.06.) hat gezeigt wie schön unsere Alpen als trigger wirken, wenn genügend
Labilität aufgebaut wird und der Deckel (CIN) punktuell erodiert wird, für Dienstag 29. zeigt unser letzter COSMO-Lauf einen schönen
Aufbau von CAPE auf stattliche 800-1500 J/kg, bei gleichzeitig aber recht hoher CIN ... das ganze passiert am Jura und nördlich davon
schon recht schnell im Tagesverlauf (Modell-RR reagiert darauf), verzögert dann auch im Mittelland und Alpentäler/Alpen ... dort fällt
auf, dass hohe CAPE bis in die Nacht auf Mittwoch verbleibt, stellvertretend hier die 21UTC Prognosekarte (mixed layer, konservativ!)
und ein Vorhersage-TEMP für Region zentrales Mittelland ...


... mögliche Spielverderber: abgeschwemmte Cirrenschlirggen von W her und gedämpfte Einstrahlung, oder fürs Flachland zu starker Deckel.
Fazit und Versuch einer Prognose: zunächst klassische Luftmassengewitter mit Auslöse an Jura-Westalpen-Süd/Ostalpen, in dieser Reihenfolge;
Typ isol TS mit lokalem flash flood Potential (schwierig zu warnen weil kurzlebig und kleinskalig) am Abend und in der Nacht möglicherweise
lokaler Anbau bzw. outflow-triggering der einen oder anderen Zelle im Flachland ... bin gespannt auf die eine oder andere Überraschung
in der Nacht auf Mittwoch ...
Gruss Marco


