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Solar- und Windanlagen: ökonomischer und ökologischer Unsinn

Erdbeben, Kameras, Forumkritik usw.
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Reto.
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Re: Solar- und Windanlagen: ökonomischer und ökologischer Un

Beitrag von Reto. »

Urbi hat geschrieben:@Salü Uwe
Das Ziel ist aber:
-Die Atomkraftwerke zu ersetzen durch ökonomisch und ökologisch sinnvolle Solar-, usw.- und Windkraftanlagen .
-Den bestehenden Atommüll sicher im Erdreich zu versenken.
-Weitermachen ( Mit Hirn)
Was ich noch wichtiger finde, ist den Stromverbrauch zu stabilisieren oder sogar zu senken. JEDER von uns kann den Stromverbrauch senken, ich denke jeder hat einfache Möglichkeiten dies zu erreichen wenn er möchte.

Leider ist der Zug ohne Kernenergie zu leben bereits abgefahren Hier die Zahlen aus 2005: Quelle
Wichtig zu beachten, hier wurden Import/Export berücksichtigt! (Es gibt Zahlen welche sagen das über 55% Wasserkraft sind leider muss man aber abziehen was davon wieder exportiert wird)
41% Kernenergie
34% Wasserkraft
21% aus nicht überprüfbaren Energieträgern!!! (Kohle?)
2.2% fossilen Energieträgern
2.0 aus Abfällen
< 0.5% aus erneuerbaren Energiequellen wie Sonne, Wind und Biomasse

Alle die sagen wir brauchen keine KKW's sollen die Augen öffnen. Und die grünen Verbände welche sich gegen jeden KKW Gedanken streben sind genau auch die die gegen jede Staumauererhöhung sind. Oder wenn ein Windrad in der Landschaft aufgestellt wird kommen die Landschaftsschützer, die Vogelexperten oder sonst irgend welche intressensverdreher. Will man ein paar Sonnenkollekter aufs Dach stellen Kommen die Heimatschützer Hallo??
Ich bin im Grundsatz auch gegen neue KKW's aber ohne Strom können wir nicht leben und ohne KKW's hätten wir keinen Pfupf mehr auf der Steckdose.

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Uwe/Eschlikon
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Re: Solar- und Windanlagen: ökonomischer und ökologischer Un

Beitrag von Uwe/Eschlikon »

Was ich noch wichtiger finde, ist den Stromverbrauch zu stabilisieren oder sogar zu senken
Ja, das ist im Prinzip richtig. Aber trotz Einführung von energieeffizienteren Geräten im Haushalt wie zb. Kühlschränke oder Energiesparlampen (oder LED-Lampen), nimmt die Anzahl stromverbrauchender Geräte laufend zu. Somit steigt trotz weniger Verbrauch der Einzelgeräte der Gesamtverbrauch an. Das gleiche gilt auch bei der Herstellung aller Gebrauchsgegenstände. Nur schon was die Verpackungsindustrie an Energie verpulvert, ist enorm! Da müsste man meiner Meinung nach den Hebel ansetzen. Das Problem ist aber auch ein ökonomisches: Jede Betrieb will Umsatz und Gewinn steigern. Das erreicht er nur durch Mehrverkauf.
Wollte man Energie im grossen Stil einsparen, müsste man das in der Industrie bei der Herstellung und dem Vertrieb der Güter und Waren tun. Da stehen aber millionen von Jobs auf dem Spiel. Überspitzt gesagt: Spart man bei der Energie zu viel ein, gibt man es bei den Sozialversicherungen wieder aus

Uwe


Michael (Seon)
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Re: Solar- und Windanlagen: ökonomischer und ökologischer Un

Beitrag von Michael (Seon) »

Im Zusammenhang mit Effizienzsteigerung bei elektrischen Geräten stellt sich auch die Frage, ob nicht der gleiche Effekt wie bei Rohstoffen (Jevons Paradox: http://de.wikipedia.org/wiki/Jevons_Paradox) da auch wirkt. Sprich höhere Effizienz führt zu mehr Stromverbrauch.
Schlussendlich geht meiner Meinung nach nichts, wenn man sich nicht einschränkt. Sprich auf einiges verzichtet.

Urbi

Re: Solar- und Windanlagen: ökonomischer und ökologischer Un

Beitrag von Urbi »

:warm:

Ich bin mir sehr wohl bewusst, dass eine Veränderung bestehender Zustände Jahre beansprucht.

Ich war mir auch gleich bewusst, als dieses Thema aufgegleist wurde, dass es sich um eine Atomkraftwerkdebatte handelt.

Seltsam finde ich ja immer wieder dieses Argument:

"Ich bin eigentlich auch gegen AKW /KKW. Aber wir brauchen die nun mal, weil wir es weiterhin so machen wollen, wie wir es uns in unserer Bequemlichkeit gewohnt sind."

Oder:
Wie uns weisgemacht wird, welches unsere uns gegenwärtig bequemste Bequemlichkeit sein soll.

Die ganzen Kosten zum aufräumen dieses gegenwärtigen Atomschlamassels werden schlussendlich einfach auf zukünftige Generationen übertragen.

Und das sind Milliardenbeträge.

Sollten die dann aber nicht verfügbar sein, liegen die ganzen radioaktiv verseuchten Kraftwerke und Müllbehälter halt einfach mal irgendwo herum.

Sollte es zu Verseuchungen kommen, haben die Verantwortlichen (Unverantwortlichen) ja immer noch ein Zweit- oder Drittdomizil in einer entfernt liegenden Gegend.
Das ist ja sicher schon mal in die Wege geleitet.

Zitat:
"ökonomisch und ökologisch sinnvolle Solar-, usw.- und Windkraftanlagen"
Das war eher eine kleine Provokation. Wegen des Titels.


Ist in einem AKW Grosskraftwerk ein Ventil defekt, muss es heruntergefahren werden. Hochqualifizierte Spezialisten müssen beauftragt werden um die Sicherheit der Anlage zu gewährleisten.

Ist in einem dezentralisierten Blockheizkraftwerk ein Ventil defekt, reicht ein Anruf bein örtlichen Servicedienst um das Problem zu beheben.

Viel Grüsse
mit einem strahlenden ...aber nur...Lächeln :)

Urbi
Zuletzt geändert von Urbi am Do 18. Nov 2010, 11:56, insgesamt 2-mal geändert.

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Uwe/Eschlikon
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Re: Solar- und Windanlagen: ökonomischer und ökologischer Un

Beitrag von Uwe/Eschlikon »

Seltsam finde ich ja immer wieder dieses Argument:
"Ich bin eigentlich auch gegen AKW /KKW. Aber wir brauchen die nun mal, weil wir es weiterhin so machen wollen, wie wir es uns in unserer Bequemlichkeit gewohnt sind."
Ich masse mich jetzt nicht an, exakt definieren zu wollen, was bequem ist, also auf was verzichtet werden könnte und auf was nicht. Vielleicht aufs Skifahren? Oder auf die Austragung einer Fussball-EM oder -WM? Vielleicht aufs Handy?
Für wen sind jetzt Skilifte nur ein bequem-vergnügliches Transportmittel und für wen hängt da nicht nur der Skitourist, sondern auch sein Job, sein Auskommen und seine Familie dran? Man sollte, bevor man auf die Strasse geht und den Verkehr blockiert oder sich an die Schienen kettet, auch mal die konsequente Weiterführung seines Tuns und seiner Gesinnung überlegen ;)

Gruss, Uwe
Zuletzt geändert von Uwe/Eschlikon am Do 18. Nov 2010, 12:37, insgesamt 1-mal geändert.

Urbi

Re: Solar- und Windanlagen: ökonomischer und ökologischer Un

Beitrag von Urbi »

Ich meinte die Bequemlichkeit, festgefahrene Lösungswege nicht anders anzugehen.
Den Skitourismus über den Salzstöcken in Deutschland sehe ich nicht gefährdet.

:lol:
Gruss
Urbi

_______________________________________


NACHTRG:
20-11-2010

Zitat Tages Anzeiger:

Axpo gesteht Fehler ein bei der Deklaration, woher sie ihr Uran hat

Von Maurice Thiriet . Aktualisiert um 08:20 Uhr

Die PR-Strategie der Axpo setzt auf die positive CO2-Bilanz von Atomstrom. Greenpeace nutzt eine entscheidende Unterlassung der Axpo, um das sorgfältig aufgebaute grüne Image zu zerstören.


Wenn der Chef eines grossen Unternehmens vor die Medien steht und sagt «Wir haben einen Fehler gemacht», dann ist die Lage ernst. So wie gestern Morgen für Manfred Thumann, CEO der Axpo AG. Voraussichtlich 2013 wird das Schweizer Stimmvolk über die Errichtung von einem bis drei neuen Atomkraftwerken (AKW) abstimmen müssen. Auch die Axpo möchte eines errichten. Bis vor kurzem war sie auf gutem Weg, die Öffentlichkeit für ihr Vorhaben zu gewinnen. Die PR-Strategie der Axpo beruhte auf einer Umweltdeklaration für das AKW Beznau. Das Papier wies einen tiefen CO2 auf. «Atomstrom ist sehr sauber», war die Botschaft. Wissenschaftlich unterlegt.

Doch die Axpo hatte sich eine Unterlassung geleistet, die Atom-Gegnerin Greenpeace nutzte, um die gesamte Strategie der Axpo ins Gegenteil zu verkehren: Stefan Füglister, Stratege der von Greenpeace beauftragten Lobbyistin Kampagnenforum, hat gemerkt, dass die Axpo in ihrer Umweltdeklaration angibt, das zur Wiederaufbereitung der Brennstäbe verwendete Uran stamme aus ungebrauchten Atomwaffen (siehe Box). Nur: Solch hoch potentes Waffenuran ist seit geraumer Zeit gar nicht mehr erhältlich. Also muss das Uran, mit dem die Axpo ihre gebrauchten Brennstäbe wieder anreichern liess, aus anderen Quellen stammen. Infrage kam nur gebrauchtes Uran aus U-Booten, Eisbrechern und schnellen Brütern.

Problemzone Majak

Zum Unglück der Axpo wird Uran aus solchen Quellen hauptsächlich im russischen Majak verarbeitet. Dort ist verstrahltes Wasser in die Landschaft geleitet worden, 1957 ein Lagertank mit Atommüll explodiert und 1967 ein mit radioaktivem Wasser gefüllter See ausgetrocknet, worauf sich der radioaktive Staub in alle Winde verteilt hat. Erde, Wasser, Lebensmittel und Menschen sind weit um Majak verstrahlt, und es ist nicht klar, ob die Produktionsbedingungen dort heute in einem akzeptablen Mass umweltverträglich sind.

All dies teilte Greenpeace der Axpo im Sommer 2009 mit. Als diese nach über einem Jahr noch immer nicht geklärt hatte, woher ihre Brennstäbe kommen, griff die «Rundschau» Anfang September die Geschichte auf. Bis gestern nahm der mediale Druck auf die Axpo weiter zu. Noch immer wand sich die Axpo: «Wir klären die genaue Lieferkette derzeit noch ab.»

Axpo-Chef übt Selbstkritik

Gestern Morgen dann präsentierte Axpo-Chef Thumann die Fakten und übte Selbstkritik. «Wir haben geglaubt, das Uran stamme aus der Waffenproduktion. Das war verkehrt, da können sie uns jetzt prügeln», sagte Thumann. Aber: Als Endkundin habe die Axpo kein Recht auf Informationen über die Zulieferer gehabt. Diese Erkundigungen hätten gegen bürokratische Widerstände durchgeführt werden müssen. Es zeigte sich, dass in den Brennstäben der französischen Vertragslieferantin Areva Uran aus Seversk verarbeitet ist. Auch dort gab es Zwischenfälle, auch dort gibt es Spätfolgen. Neben einem Liefervertrag, der 2010 endet, hat die Axpo mit der Areva einen weiteren Vertrag bis 2020 laufen.

Vor diesem Hintergrund will die Axpo laut Thumann die Anlagen in Majak und Seversk nun per Augenschein überprüfen. Zwar entsprächen die Fabrikanlagen westlichen Standards. Bei der Entsorgung der Abfälle sei das aber eventuell anders. «Wir müssen wissen, ob es da nicht irgendwelche Sauereien gibt», sagte Thumann. Und er sagt selbst: «Man wird Sachen finden, die uns nicht gefallen.» Die entscheidende Frage sei, ob sich die Situation bessere oder einfach weitergemacht werde wie bisher.

Stefan Füglister vom Kampagnenforum geht zwar davon aus, dass die Axpo die Verträge mangels Alternative nicht künden wird. Aber das Ziel seiner Kampagne, die CO2-Bilanz und Umweltdeklaration von Beznau in den Hintergrund zu drängen, hat er erreicht: «Jetzt reden wir über die tödlichen Dinge. Strontium, Cäsium, Radioaktivität.»

(Tages-Anzeiger)
Erstellt: 20.11.2010, 06:07 Uhr

_______________________________________
Zuletzt geändert von Urbi am Sa 20. Nov 2010, 10:43, insgesamt 2-mal geändert.

Andreas (Langnau)
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Re: Solar- und Windanlagen: ökonomischer und ökologischer Un

Beitrag von Andreas (Langnau) »

Die Energiepolitik und deren Zukunft ist sehr kompliziert. Zu kompliziert für viele und vor allem zu kompliziert für die meisten Politiker. Das führt dann unweigerlich zu Vereinfachungen und Verallgemeinerungen, die eben in Summe nicht zulässig sind. Davon sind alle betroffen, ob jetzt Befürworter oder Gegner von Atom-, Gas-, Wind- oder Wasserkraftwerken. Den Grossteil der Bevölkerung scheint sich um die Thematik gar nicht zu kümmern. Das wird sich so bald nicht ändern, die Energie steht ja noch genügend und vor allem vergleichsweise billig zur Verfügung. Die anstehenden Abstimmungen zu Atomkraftwerken wird die Lage noch polarisieren, was pragmatischen Lösungen im Wege stehen wird.

Persönlich bin ich gespalten. Ich bin nicht grundsätzlich gegen Atomenergie. Jedoch scheint mir die Abfallproblematik das Killerkriterium für Atomenergie zu sein. Die Entsorgung ist überhaupt nicht gelöst. Weder in der Schweiz, noch anderswo in Europa. Daher müssten wir eigentlich sofort aufhören, solchen Müll zu erzeugen. Andererseits sehe ich kurz bis mittelfristig keine praktikable Alternative. Wir sind momentan und bis auf weiteres auf diese Grosskraftwerke angewiesen.

Ohne massive Verteuerung der Energie generell, glaube ich nicht an einen spürbaren Rückgang vom Verbrauch. Bis der Rückgang genügend gross ist, fehlt dann immer noch ein grosser Schritt. Ich muss auch stark bezweifeln, dass die Einsparungen nur durch eine erhöhte Effizienz möglich ist. Das heisst, ohne Verzicht auf gewissen Luxus wird es nicht gehen.

Zwingend notwendig ist eine Förderung der alternativen Energien. Leider wird das nicht genügend möglich sein, weil viel Geld für den Rückbau der Atomanlagen und die Entsorgung vom atomaren Müll ausgegeben werden muss. Notabene von der Allgemeinheit, weil die Stromkonzerne diese Last nicht alleine tragen werden können.
Andreas Strahm, Langnau i.E., 670 m.ü.M.

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