Hoi zäme
Gestern Abend zwischen 18:30Uhr und 19:30Uhr bildete sich am Hochrhein eine der wenigen Superzellen dieses Jahres.
Nachfolgend eine Dokumentation dieser Zelle, welche einige interessante Begebenheiten aufzuweisen hat.
Die Gewitterzelle war nicht besonders hoch, sie reichte nur bis etwa 10km Höhe, doch können einige Eigenschaften einer Superzelle festgehalten werden.
Anbei die Zoomradarsequenz (kostenpflichtig) von 18:40Uhr bis 19:10Uhr
Weitere Radarloops:
http://www.sturmforum.ch/forum_uploads/ ... n_frei.gif
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Bei der Animation ist die sprunghafte Verlagerung und Bildung eines neuen Kerns südlich von Rheinfelden erkennbar.
Dies kann auch als Ausscheren nach rechts interpretiert werden.
Um 18:55Uhr zeigt die Webcam von Gersbach aus die beginnende Organisation und
Auftrennung von Aufwind und Abwindbereich:
(Achtung die Zeit im Webcambild geht 7Minuten voraus) :
http://www.schopfheim.de/webcam/gersbach/video.jpg
Im Zeitraum von 19:00Uhr bis 19:05Uhr sind eindeutige Merkmale
einer Superzelle erkennbar:
Saubere Wallcloud und eine Tailcloud (Versorgungslinie):
Augenzeugenbeobachtungen zu diesem Zeitpunkt wären interessant.
Aber ich gehe davon aus, dass die Wallcloud zu diesem Zeitpunkt Rotation aufweisen müsste.
Auf der Radaranimation ist zudem zu erkennen, dass die Zelle zu diesem Zeitpunkt an Ort und Stelle stehen bleibt,
bevor sie ihren Weg nach Nordosten fortsetzt.
Die ganze Entwicklung der Superzelle von Döttingen aus fotografiert, als sie gerade die Sonne verschluckt:
(Fotos im Zeitraum von 19:00Uhr bis 19:30Uhr ):

Im letzten Bild ist am Horizont noch der Rest der sich auflösenden turbulenten Wallcloud sichtbar.
Ein weiteres Indiz für eine Mesozyklone sind die Wetteraufzeichnungen der Wetterstation Maisprach ARA.
Ich habe den Standort der Messstation in folgenden 2 Radarbilder eingetragen:
Die Station ist demnach von der Wallcloud bzw. dem Kern der Superzelle
genau getroffen worden und liefert interessante Daten:
http://www.wetterwerte.ch/box/index.php ... ry&lang=de
Kurzzeitiger Druckabfall um 2.5hPa und die Unterbrechung der Starkregenphase um ca. 10Minuten.
Zog da das Auge der Mesozyklone genau über Maisprach?
Gab es wirklich eine Niederschlagsfreie Zone inmitten der Zelle?
Die Auflösung des Regenradars ist für so räumlich begrenzte Zellen natürlich zu klein um dies abzubilden.
Die Regensummen innert 1 Stunden betrugen so um die 20mm am Rand und um die 30mm in der Kernzone:
http://www.kaikowetter.ch/Statistik/201 ... _2014.html
Die Blitzortungskarte zu der Superzelle:
http://www.rueraswetter.ch/lightning/
In Döttingen kamen vom Zellzerfall einige Windböen um 50km/h an
und aus Westen drückte die Sonne wieder durch:
Gruss Kaiko