pasischuan hat geschrieben: ↑Mo 27. Jan 2020, 14:22
Edit: Obwohl die Region Thun den Westwind meist stark spürt, scheint das Ganze aber gemäss der Darstellung gerade für Thun nicht zu zählen.. Zumindest wird gemäss der Warnung bei uns nichts "stärkeres" erwartet... Als Ursache das "Süd" im Südwestwind anstelle nur Westwind?
Grundsätzlich ist es schon so, dass bei zu starkem Süd-Überdruck und zu wenig West-Überdruck der Wind in der Region Thun meist aus den Alpentälern her umgelenkt aus Richtung Südost bis Süd kommt, oftmals und meist im Warmsektor auch gut bis ins Gürbe- und Aaretal merkbar. Dies aber eher selten in Sturmstärke, allenfalls direkt am See manchmal noch. Während z.B. zeitgleich auf dem Belpberg durchgehend strammer Südwestwind herrscht.
Spätestens mit Kaltfrontdurchgang aber, greift der Westwind im Normalfall bis Thun durch, oft mit eher kurzem aber starkem Peak. Daher kann die MS-Station Thun in Thierachern, obwohl sie im Lee von Hügeln steht (Amsoldingen etc.), bei den Spitzenböen oft mit exponiert und höher gelegenen Flachlandstationen mithalten. Ursache könnte eine Art Fallwind oder Unterdruck-Ausgleich (vom Gurnigel, Riggisberg und Längenberg hinunter) oder dessen Turbulenzen sein(?). Manchmal reichts in der Region aber auch während der Warmfront schon für starke Westwindböen, wenn der West-Überdruck genug stark ist.
Wenn aber die KF zerfällt, schleifend ist oder gänzlich fehlt und/oder der West-Überdruck zu schwach ist, kanns schon mal sein, dass die Windböen in der Region Thun nicht die Warnschwelle/Sturmtärke erreichen. Dies ist aber lokal sehr komplex; hatte in der Vergangenheit schon Sturmböen aus Westen in Seftigen beobachtet, (heute z.B. auch grün auf der MC-Warnkarte) während in Thun selbst noch lange Südostwind herrschte oder der Westwind gar nicht durchgriff. Umgekehrt gab es in Uetendorf, Amsoldingen und teilweise auch Thun schon Orkanböen direkt aus Südwest (wohl eine sehr seltene Form eines Stockhornkette/Gurnigel-Fallwindes), während auf den Gürbetaler-Hügeln die Sturmstärke nicht erreicht wurde. Dann kommts noch auf die Aufstellhöhe einer Station an etc...
Ich gehe jedoch davon aus, dass morgen mit der Kaltfront zumindest bis zu den Hügeln des Thuner Westamts auch Böen um 60-80 km/h oder lokal gar mehr drinliegen könnten. Jedenfalls ist es bei dieser Wetterlage relativ schwer, genau eingrenzen zu können, ob und ab wann in der Region Thun der Niederschlag als Schnee runter kommt und inwiefern der Westföhn-Effekt ev. auch noch während der KF dagegen halten könnte. (Zumindest mein laienhaftes Wissen reicht hier mangels Beobachtung und Kenntnissen leider nicht weiter.) Und ob die MC-Warnkarte bzgl. Windböen dieses mal für die Region Thun zutrifft, sind wir gespannt.
Grüsse
fankyy