Markus Pfister hat geschrieben: ↑Mo 15. Jun 2020, 00:39
Mein Bauchgefühl, jetzt rein ohne Mesomodelldetails, sagt mir, dass es Mitte Juni bei einem Höhentief konvektiv wird, und es daher in der neuen Woche jeden Tag in der Schweiz eine Chance auf Schauer oder Gewitter gibt, und zwar solange, wie das Tief in der Nähe ist. Wir bekommen auch bei Bewölkung an die 1000 W/m2 Strahlung, ich will mal sehen, wie Labilität nun die ganze Woche verhindert werden soll, bei der Nässe der letzten Tage!
Etwa so wie die Schauer und Gewitter, die so mancher Wetterdienst noch am Sonntagmorgen für den Nachmittag angekündigt hat? Bei 500-850 hPa Differenz von 22 Grad? Oder können die Leute nicht rechnen? Und so sieht es z.B. Arpege für die nächsten Tage jeweils am Nachmittag in der Region Zürich (500 hPa, 850 hPa = Diff.):
Mo: -15 +10 =25
Di: -15 +12 =27
Mi: -15 +9 =24
Do: -15 +7 =22
Nach meinen Erfahrungen mit der Faustregel also am Montag und Mittwoch Schauer, am Dienstag knapp Gewitter möglich, am Donnerstag wie heute nur harmloses Gebrünzel. Man sieht, die echte Höhenkaltluft ist über Westfrankreich wie festgetackert - auf das herumeiernde Höhentief (so nah ist es eben nicht!) sollte man sich also eher nicht verlassen. Es steht und fällt also mit der Erwärmung der Grundschicht. Am Dienstag wird aus Nordosten (mit Bise

) etwas wärmere Luft advehiert, am Mittwoch übernimmt wieder der Kaltluftpool aus Westen die Regie. So erklärt sich wohl die unterschiedliche Perspektive zwischen Markus, Ralph und mir: Da die Ostschweiz bzw. Konstanz näher an der bodennahen Warmluft und Bern näher an der Kaltluft liegt, sehen die Beiden Chancen auf Gewitter und ich keine
Ab Freitag ist dann wirklich alles offen, weil sich das Höhentief unter Auffüllung nach Südosten bewegen soll (oder auch nicht). Da ist also noch völlig unklar, ob, wann und in welchem Zustand es über uns hinwegzieht (oder südlich vorbei).