Hoi zämme
NFP 31
Zwischen 1993 und 1995 wurde im Rahmen des
NFP 31 (Kilimaänderungen und Naturkatastrophen) eine Mikrozonierungs-Studie von Basel-Stadt erstellt.
Was ist eine Mikrozonierungs-Studie?
Man ermittelt dabei das
Erdbebenverhalten des Untergrundes und schaut, wie sich ein Beben auf allfällige Bauwerke auswirken würde. So kann man eine Schadensprognose erstellen. Auf einer
Mikrozonierungskarte entsprechen die jeweiligen Zonen einem bestimmten Untergrundverhalten (bei Beben). Innerhalb einer Zone wird das Untergrundverhalten als homogen angenommen. Mikrozonierungsstudien geben Antworten auf folgende Fragen:
1.
Welche Erschütterungsfähigkeit hat der lokale Untergrund?
2.
Wie gross ist die maximal zu erwartende Bodenbeschleunigung?
3.
Wo kann es zu Bodenverflüssigungen kommen?
4.
Welches ist die dominierende Frequenz der Bodenbewegung?
5.
Was bedeutet dies für die lokale Bebengefährdung?
Aus den Antworten kann man die Schlüsse für die Bauweise von Gebäuden ziehen.
Mikrozonierung von Basel
Hier zunächst das
Ergebnis für die Mikrozonierung aus dem NFP 31:
Dies ist eine qualitative Mikrozonierungskarte. Die Variation von 0 bis 22 in der Erschütterungsfähigkeit entspricht etwa +/- einer Intensitätsstufe in Bezug auf den regionalen Mittelwert.
In
Zonen erniedrigter Erschütterungsfähigkeit werden die Bodenbewegungen durch den lokalen Untergrund gering bis stark abgeschwächt (destruktive Interferenz). In einer solchen Zone ist dementsprechend eine Erdbebengefährdung geringer als der regionale Mittelwert.
In
Zonen mit erhöhter Erschütterungsfähigkeit werden die Bodenbewegungen durch den lokalen Untergrund gering bis stark verstärkt (Resonanz). Die effektive Bebengefährdung ist in diesem Gebiet höher als der regionale Mittelwert!
Aus der Mikrozonierung kann man dann eine
Karte der zu erwartenden Schäden errechnen:
Die Farben beziehen sich auf die mittleren Gebäudeschäden in Prozenten (je dünkler, desto grösser die Verwüstung). Die obige Karte bezieht sich auf ein Beben mit der Stärke des grossen Bebens von Basel Anno 1356.
Bebenszenario für Basel
Erdbeben können nicht vorhergesagt werden, man kann aber die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten eines Bebens mit einer bestimmten Magnitude berechnen. Schäden werden durch zwei Hauptfaktoren bestimmt:
1.
geologischer Untergrund
2.
Qualität der Bauwerke
Wenn besispielsweise die dominierende Schwingungsfrequenz im Untergrund mit derjenigen der Gebäude übereinstimmt, kommt es zur Resonanz! In der Schweiz gibt es
erst seit 1989 fortschrittliche Baunormen bezüglich Bebenresistenz (die meisten Gebäude in Basel wurden vor 1989 erstellt und verfügen somit über keinen zureichenden Erdbebenschutz).
Koordinationszentrale
Eine bebensichere Koordinationszentrale macht absolut Sinn. Im Fall von L.A. sagt man der Bevölkerung, dass man nach einem schweren Beben etwa 3 Tage autonom auskommen muss (bis Hilfe da ist). In Basel ist dieser Zeitraum jedoch bestimmt viel kleiner. In einem Katastrophen- oder sogar Kriegsfall spielen
Verbindungen eine sehr wichtige Rolle. Man muss jederzeit wissen, wo welche Hilfe benötigt wird. Eine bebensichere Koordinationsstelle kann gewisse Hilfeleistungen beschleunigen.
In diesem Sinne
Grüsse