Eine gute Erklärung zu Downbursts hat Felix aus dem WZ Forum verfasst:
http://www.wetter-zentrale.com/cgi-bin/ ... ead=720515
Ein Auszug davon:
Der hauptsächliche Unterschied zwischen Windschäden, welche durch einen Tornado hervorgerufen werden und Windschäden, welche durch einen Downburst verursacht werden ist:Wie erkennt man Downbursts anhand von Schäden? Es handelt sich meist um flächige Bruch- oder Wurfschäden. Da die Windgeschwindigkeiten innerhalb eines Downbursts extrem zunehmen können, reicht die Schadensintensität von verheerend bis minimal auf wenigen hundert - bis zehn Metern. Die Schäden können schneisenartig sein, vor allem,wenn es sich um ein enges Tal handelt oder sonstige topographische Gegebenheiten eine Kanalisierung der Fallwinde erzeugen. Man geht in der Idealvorstellung von einer Konzentrierung der Schäden auf einen bestimmten Bereich aus,wo der Fallwind den Boden erreichte , die dann in eine bestimmte Richtung schwächer werden. Im schwächeren Bereich sind dann auch Druckschäden an Bäumen zu beobachten. Abgedrehte Äste sind bei Downbursts keine Seltenheit und dürfen nicht als eindeutiges Indiz für Tornados hergenommen werden. Ungünstiger Aufbau des Baumstammes, der bei starker Hebelwirkung in Schwingungen versetzt werden kann sowie geländebedingte Verwirbelungen des Fallwindes besonders in engeren Tälern können Schäden erzeugen, die den von typischen Tornadoschneisen sehr ähnlich sind.
Bei einem Tornado ist die Schadensschneise in der Regel schmal und die Spuren am Boden zeigen ein konvergentes Windfeld. Die Bäume fallen also in Richtung Mitte der Spur. Bei einem Downburst hingegen ist die Schadensfläche eher kreisförmig oder elliptisch und das Windfeld ist divergent, d.h. die Bäume fallen quasi voneinander weg (grundsätzlich). Zur Erinnerung: Aufgrund des tiefen Luftdrucks in einem Tornado bewegt sich der Wind inkl. Trümmer erst spiralförmig zu einem Tornadovortex hin (horizontal) und danach aufwärts (vertikal). Bei einem Downburst ist es geradewegs umgekehrt. Die (mehr oder weniger mit Niederschlag gesättigte) Luft fällt zuerst von oben herab (gefürchtet im Flugverkehr) und breitet sich danach sternförmig oder je nach Stärke des seitlichen Bodenwindes auch V-förmig am Boden aus. Dabei können wiederum horizontale Verwirbelungen auftreten.
Quelle: http://www.gsfc.nasa.gov/scienceques2003/20040528.htm
Zwei Grafiken zur Veranschaulichung:

Quelle: http://weather2.eos.ubc.ca/wxfcst-etc/I ... downbursts

Quelle: http://www.erh.noaa.gov/cae/
Zusätzlich zu den Wetterdaten am Boden wäre wohl auch die Analyse der Daten der Luftmasse vor dem Ereignis interessant in Bezug auf Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Windscherung und daraus abgeleitet CAPE- und Theta-E-Werte. Leider ist das Payerne Sounding für diesen Fall nicht sehr repräsentativ (zu weit weg und zeitlich praktisch genau zwischen zwei Aufstiegen). Vielleicht wäre da dasjenige von Innsbruck besser für die Beurteilung?
Hier noch zwei Statistiken von TorDACH bezüglich Downbursts:
Jahresgang von Downbursts im deutschsprachigen Raum
http://www.tordach.org/de/gif/month_D.gif
Tagesgang von Downbursts im deutschsprachigen Raum
http://www.tordach.org/de/gif/hours_D.gif
Quelle: http://www.tordach.org/de/downburst.htm
@Beat: Vielen Dank für die eindrücklichen Bilder! Das Surfbrett hat erlebniswert.

@Michael: Wie meinst du kam der Wind aus WNW? Lagen die Bäume in einem V, ausgehend von WNW? Oder hast du spezifische Winddaten vom Ereignis?
Hat eigentlich niemand die Webcam von Karren/Dornbirn (A) zum fraglichen Zeitpunkt konsultiert? Wäre vielleicht aufschlussreich gewesen (falls nicht schon wolkenverhangen): http://karren.protask.at/record/current.jpg