@Uwe: Deine Argumentation mit dem Osthilfe-Gesetz kann ich nicht nachvollziehen. Ich glaube gerade ans Gegenteil: wenn wir weniger entwickelte Länder in ihrer Entwicklung unterstützen, erweisen wir indirekt auch dem Umwelt- und Klimaschutz einen Dienst. Je besser es den Menschen geht, desto mehr Zeit und Geld haben sie, um sich Umweltproblemen zu widmen. Menschen, die den ganzen Tag damit verbringen, sich einigermassen über Wasser zu halten und jeden Rappen brauchen, um nur das Nötigste fürs Leben zu beschaffen, denken (logischerweise) keine Sekunde an Klimaschutz. Wir müssen endlich wegkommen vom Denkschema "Wirtschaft vs. Umwelt". Umweltschutz braucht Wirtschaft/Wohlstand und die Wirtschaft braucht intakte Umweltbedingungen. Ich glaube, dass man durchaus beides unter einen Hut bringen kann. Ich sehe in Sachen neue, schonendere Technologien sogar eine grosse Chance für die Wirtschaft.
Ich habe auch etwas Mühe mit dem Gejammer über die Politiker, denen man die ganze Verantwortung überlässt. WIR wählen die Politiker (und damit auch ihre Programme). Es liegt also sehr wohl auch an uns, an der Urne die Richtigen zu wählen. Wenn wir über Wahlen und Abstimmungen den Weg, den wir gehen wollen, vorgeben, folgen uns die Politiker, allein schon aus opportunistischen Überlegungen.
Letztendlich liegt es an jedem Einzelnen von uns, das Ruder herumzureissen. Erstens über die politische Schiene, zweitens in unserer Funktion als Konsumenten. Das heisst: das nächste Auto ist sparsamer (oder wir verzichten ganz drauf), die alte ölfressende Heizung wird ausgewechselt und das Haus besser isoliert, keine Früchte mehr aus Neuseeland, etc. etc.. Schaut mal, was passiert ist, als das Thema BSE gross aufkam: die Konsumenten fragten mehr Bio nach und siehe da: Coop und Migros pushten ihre Bio-Linien, was das Zeug hielt. Fazit: wir als Wähler und Konsumenten müssen die Politik und den Markt dort hinlenken, wo wir es für richtig halten.
Amen.
Und Grüsse.
Olivier
PS: Zugegeben, das war jetzt vielleicht etwas gar idealistisch...
