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Klimaentwicklung und dramatische Folgen

Alles zu (Un)wetter relevant für die Schweiz
Mickey, Berneck, 430
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Klimaentwicklung und dramatische Folgen

Beitrag von Mickey, Berneck, 430 »

@Dani: Dein Posting ist ein typisches Beispiel, wie unsere Gesellschaft funktioniert. Dass die Wirtschaft das tut ist mindestens ein Stück weit normal, denn die wirtschaft muss ja wirtschaftlich sein ;-)

Alles muss immer billiger werden und sein. Und alles wird mit Geld gemessen... :-(

ABER: Wir MÜSSEN umdenken! Nun kommt eine Zeit, wo nicht alles, was wir tun, immer wirtschaftlich sein muss/soll!! Auch die Firmen müssen das endlich kapieren! Wir sollten in unsere Zukunft investieren und ökologischer werden. Im Endeffekt wird's günstiger sein! Und zwar auch finanziell!!

Die Früchte aus Spanien oder Afrika oder weiss ich woher sind teilweise billiger als eigene Früchte. Deshalb kaufen die meisten Leute lieber die billigen Früchte (teilweise gewiss auch weil sie sich die teuren Inländischen Tomaten auch nicht leisten können). Auch Geräte, die viel mehr Strom brauchen, die sind im Kaufpreis viel günstiger als energieeffiziente Geräte, das habe ich gerade diese Woche gemerkt, als ich meinen Geschirrspüler und Kühlschrank aus Altersgründen austauschen musste. Ein billiger Kühlschrank+Geschirrspüler kostet mich netto ca. 1500.-, nun habe ich 4'000.- ausgegeben!! Und zwar Hauptsächlich, weil ich primär (oder nur) auf die Energieeffizienz geschaut habe!!! Da ich einen Teil dieser Mehrkosten im Laufe der Zeit wieder reinhole, weil die beiden Geräte viel weniger Energie brauchen, rechtfertigt sich ein Teil der Investition sicher sogar im wirtschaftlichen Sinn, erst recht weil ich den teureren Ökostrom beziehe (8 Rp. Aufpreis/kWh). Ich habe aber nicht lange gerechnet. Ich mache das einfach auch, um meinen Beitrag zu leisten. Mit der Bedienung des Kühlschranks (nicht unnötig lange offen stehen lassen und keine warme Speisen reinstellen, etc.) und des Geschirrspülers (nicht halbleer laufen lassen, Energiespülprogtramm nutzen, etc.) kann man weitere Energie sparen! Aber das gibt alles ein wenig Mehraufwand, sei es Zeit oder Geld. Und unsere Gesellschaft ist doch so bequem, dass man sich darüber am liebsten nicht den Kopf zerbricht und einfach lebt... da muss halt auch ein Umdenken statt finden. Und da dies kaum von alleine geschieht, muss auch da die Wirtschaft und die Politik mithelfen, dass die Gesellschaft dazu gebracht und Notfalls gezwungen wird, dies auch zu tun!
Mickey
Wetterstation Berneck
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Furion
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Klimaentwicklung und dramatische Folgen

Beitrag von Furion »

Ja Klar kosten die Energiespargeräte mehr, weil es halt neu ist, der Preis kommt schon noch runter. Aber egal was wir nun tun, wir werden den Zorn der Natur dennoch zu spühren bekommen. Wir müssen jetzt und sofort etwas tun, denn sonst wird die Menschheit mit Tod und Verderben lernen müssen. Wegen der Klimaveränderung werden die Sturmtiefs zwar weiter nach Norden verschoben, und so wird die Schweiz auch fast nie mehr von Stürmen erfasst, ABER vor heftigen Gewittern und èberschwemmungen sind wir auch hier nicht sicher. Ein gutes Beispiel was uns an èberschwemmungen so blühen kann ist ja Australien und Indonesien, dort sind sie ja auch am ersaufen. Genauso müssen wir den Regenwald schützen, den er ist sehr sehr sehr wichtig. In Indonesien haben sie ja noch stärkere èberschwemmungen weil sie alles roden. Wie dumm sind diese Leute eigentlich? Sorry ich habe mit denen kein Mitleid, ich finde es sogar gut wenn ihnen gezeigt wird, was sie mit dem anrichten. Ich stehe auf der Seite der Natur, und nicht auf der Seite der Politiker die zwar sagen wir tun was, aber doch nichts machen. Naja beim Menschen ist und war es immer so das er erst gelernt hat wenn ihm was passiert ist. Das wird sich auch nicht ändern, die Politiker werden erst dann wirklich was tun wenn es ihnen ihre Häuser um den Kopf weht, oder sie in den Wassermassen ersaufen. Kalr kann jetzt jeder sagen das schon viel erreicht wurde, jedoch ist das NICHTS, wir sind erst am Anfang, ausserdem dauert es viel zu lange bis die Politik wiedermal etwas neues herausbringt. Immer so im 4 Jahres abstand, das ist zu langsam. Das ist einfach meine Meinung, und viele Leute unterstützen meine Meinung auch.


Bergzwerg

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Beitrag von Bergzwerg »

Gute-Nacht-Bildschau zum Wirtschaftsbetrieb:
http://video.google.com/videoplay?docid ... 7555&hl=de

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c2j2
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Beitrag von c2j2 »

@Furion,
Aber egal was wir nun tun, wir werden den Zorn der Natur dennoch zu spühren bekommen
"Die Natur" kann nicht zürnen. Sie kann es uns nur ganz schön ungemütlich machen.

Was ich sagen will: die Natur ist nicht aktiv. Es ist eine Umwelt, die Veränderungen unterworfen ist, in einer Weise, die wir nicht durchblicken. Veränderungen, die wir (aktiv) machen, führen (passiv) zu mehr oder weniger schweren Folge-Veränderungen. Die Natur reagiert nicht irgendwie "böse", ihr Gleichgewicht wird einfach durch Änderung der Parameter verschoben.

Veränderungen im Klima hat es schon immer gegeben, nur nie so schnell "hausgemacht" von den Bewohnern des Planeten. Die Erde selbst wird (höchstwahrscheinlich und hoffentlich) im Gleichgewicht bleiben, nur hat es sich halt verschoben, was den Bewohnern immer mehr Probleme bereiten dürfte. Diese haben es sich bei einem bestimmten Klima eingerichtet und fühlen sich dort wohl, und wenn dieses sich ändert, müssen sie um das Überleben kämpfen.

"Der Natur" dürfte das egal sein. Wenn ein paar Millionen Arten aussterben, kommen in ein paar Jahrhunderttausenden diese wieder nach. Viren, Bakterien, Insekten, Spinnen - all diese Arten werden diese Veränderungen überleben. Den komplexen Tieren (wie uns) fällt es schwerer, sich anzupassen, sie Zeiträume für Anpassungs-Chancen sind zu groß.

Wir werden nicht gleich aussterben. Aber es wird Kämpfe geben um Lebensraum, um Wasser und Nahrung. Wirschaftliche oder Kämpfe mit Waffengewalt. Bevölkerungswanderungen. Es ist nur eine Frage der Zeit.

Christian

PS: Natürlich haben die Lebewesen den Planeten auch früher schon (unbewußt) umgestaltet, man denke nur an die gewaltige Veränderung der Atmosphäre durch die Pflanzen, die den Sauerstoff der Atmosphäre herstellten, und die dadurch das uns bekannte Klima, den Ozon-Schutzschild, und die Tierwelt erst ermöglichten. Wieviele Arten da ausstarben (an Sauerstoffvergiftung!), kann nicht mal erahnt werden.
Wieso Hagelraketen und andere Unwetter-Schadensverminderer... man kann auch mich buchen. Wo ich bin, sind keine Unwetter :roll:

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c2j2
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Klimaentwicklung und dramatische Folgen

Beitrag von c2j2 »

Meine Gedanken zur Idee
Daneben arbeiten eine Wärmepumpe, Photovoltaikzellen als Stromverbrauchsneutralisator auf dem Dach, und eventuell Solarzellen zur Warmwasseraufbereitung zusammen.
Was passiert denn, wenn viele Leute Wärmepumpen installieren? Richtig - es müssen neue Kraftwerke gebaut werden, die den nötigen Strom liefern müssen (in der Schweiz AKWs!). Der "Ausgleich" über Solarzellen ist eine nette Idee, aber krankt daran, daß der Höchstverbrauch bei Wärmepumpen dann stattfindet, wenn die Solarzellen wenig liefern: trübes, kaltes Wetter. Solange man Strom außer in Pumpspeicherwerken nicht gut speichern kann, ist die Idee nur eine gute Idee, aber nur begrenzt sinnvoll umsetzbar.

Dieses (moralische?) Problem habe ich grad, weil ich in den nächsten Jahren die Heizung modernisieren will:

- Öl: erlaubt 2-3 Jahre Unabhängigkeit von dem Lieferanten, kann mir also "billigen" Zeitpunkt raussuchen (ich habe eine Familie mit 3 Kindern zu ernähren!), aber unklar ist, wie lange es noch Öl (bezahlbar) gibt.

- Gas: man kann sich keinen Kaufzeitpunkt aussuchen, keinen Vorrat anlegen. Scheidet für mich gleich aus.

- Pellets: zwar CO2-neutral (solange genug Pflanzen nachwachsen), aber unbekannte Folgekosten wegen Feinstaubemission, neuen Gesetzesvorgaben (wenn es alle machen), Filtereinbau, wenn zuviele Pellets einsetzen, werden diese außerdem teurer, ... und ich glaube nicht an eine Unabhängigkeit vom Ölpreis. Jedenfalls nicht, solange die Nachfrage groß ist und immer mehr wächst. Außerdem gibt es (derzeit?) immer wieder Lieferschwierigkeiten wegen zu hoher Nachfrage.

- Erdwärme: nicht grad tolle Effizienz in einem Haus mit normalen Heizkörpern (1:3, wenn's hochkommt 1:4), außerdem muß eben mehr Strom produziert werden, von dem ich dann abhängig bin.

Meine Lösung, gibt's aber m.W. noch nicht richtig serienreif: Erdwärme mit ölgetriebenem Generator. Dann wäre der Ölverbrauch um 60-75% gesenkt!

Tja. :-/

Vermutlich nächste Handlung: Erst mal Isolation verbessern (obwohl sie nicht mal sooo schlecht ist) und Heizung so lassen, wie sie ist.

Christian
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c2j2
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Beitrag von c2j2 »

@elunzo:
Angenommen die Reserven an Öl reichen noch für 40 Jahre. Angenommen wir reduzieren den Verbrauch per sofort um 50%, dann würden die Reserven für 80 Jahre reichen. Würde dies an der Klimaerwärmung im Rahmen des IPCC-Paradigmas überhaupt was ändern??? Wären wir damit im CO2-neutralen Bereich, wo der Ausstoss quantitativ gleichzeitig von der Natur wieder absorbiert werden könnte?
Das weiß keiner genau. Aber allein die Langlebigkeit der Gase und die schon jetzt enorme Energiespeicherung der Ozeane sind nicht sofort wieder weg, die Erwärmung wird noch einige Zeit weitergehen. Darüber kann man auch in der Literatur immer wieder Schätzungen lesen, in der Größenordnung von Jahrzehnten.

Dennoch müssen wir jetzt sofort anfangen, denn mit jedem Jahr verlängern wir die Möglichkeit einer Normalisierung auch um einen entsprechenden Zeitraum (da die Meere sich ja immer mehr aufheizen, ...) -> wenn es jetzt 50 Jahre zur Normalisierung bräuchte, wären es in 50 Jahren dann weitere 100 Jahre, bis es sich wieder normalisieren könnte - falls es dann überhaupt noch reversibel wäre!

Ich zitiere den Report:
Model experiments show that even if all radiative forcing agents are held constant at year 2000 levels, a further warming trend would occur in the next two decades at a rate of about 0.1°C per decade, due mainly to the slow response of the oceans. About twice as much warming (0.2°C per decade) would be expected if emissions are within the range of the SRES scenarios. Best-estimate projections from models indicate that decadal-average warming over each inhabited continent by 2030 is insensitive to the choice among SRES scenarios and is very likely to be at least twice as large as the corresponding model-estimated natural variability during the 20th century.
Anthropogenic warming and sea level rise would continue for centuries due to the timescales associated with climate processes and feedbacks, even if greenhouse gas concentrations were to be stabilized.
Es lohnt sich, ihn zu lesen, wenngleich eine gewisse Vorbildung in Statistik und Schätzungen hilfreich ist ;-)
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mike (reinach BL)
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Beitrag von mike (reinach BL) »

@Willi
Die Moderatoren haben sich dagegen ausgesprochen, mit unterschiedlichen Begründungen, die z.T. auch schon in den Antworten in diesem Thread wiedergegeben sind.
Danke fürs nachfragen und informieren. Gruss Mike


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Uwe/Eschlikon
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Beitrag von Uwe/Eschlikon »

@Mickey
@Dani: Dein Posting ist ein typisches Beispiel, wie unsere Gesellschaft funktioniert. Dass die Wirtschaft das tut ist mindestens ein Stück weit normal, denn die wirtschaft muss ja wirtschaftlich sein

Alles muss immer billiger werden und sein. Und alles wird mit Geld gemessen...

ABER: Wir MÜSSEN umdenken! Nun kommt eine Zeit, wo nicht alles, was wir tun, immer wirtschaftlich sein muss/soll!! Auch die Firmen müssen das endlich kapieren! Wir sollten in unsere Zukunft investieren und ökologischer werden. Im Endeffekt wird es günstiger sein! Und zwar auch finanziell!!
Tja, ich könnte jetzt auch sagen, dass ist ein typisches Beispiel, wie jemand argumentiert, der es sich leisten kann ;-)
Ich behaupte einfach einmal aufs Blaue hinaus, Du musst nicht jeden Franken kalkulieren in Deinem täglichen Leben. Vielleicht liege ich falsch...

Bsp.1 :
Fakt ist doch, wenn ich ganz konkret CHF 1000.- übrig habe, mein Geschirrspüler oder mein Kühlschrank abliegt und einen neuen brauche, mir eben nur einen neuen im Bereich von CHF 1000.- leisten kann. Schluss!
Was nützt mir das Wissen, dass vielleicht Kühlschrank B etwas weniger Strom braucht oder Geschirrspüler C pro Waschgang 10l Wasser einspart, aber ChF 2000.- kostet? Soll ich dann einen Kleinkredit aufnehmen und 12% Zins zahlen oder doch lieber für 2 Fr. im Monat mehr Wasser oder Strom brauchen?

Werdet doch endlich einmal ganz konkret!

Bsp.2:
Ich brauche ein neues Auto (mit Familie, 2 Kinder, etwas abseits wohnend, kleines Dorf) und kann dafür max. CHF 8000 Fr. ausgeben.
Jetzt soll mir mal jemand eine Hybridauto-Occasion zeigen, die in dem Budget liegt. Jeder, der eine Familie mit Kindern hat, einen eigen Garten (eigenes Gemüse ist das umweltfreundlichste überhaupt, sofern man die Gartengrundregeln beachtet) und evtl. sogar ein Eigenheim, der weiss, dass dann ein Kombi die beste Wahl ist. Ist es nicht schon schwierig genug, in dem Budget ein sparsames Auto für die Bedürfnisse zu finden?

Leider wird im Bereich Umweltschutz zu oft das Giesskannenprinzip angewendet. Warum werden mal nicht die zur Kasse gebeten, die wirklich die Ressourcen versauen? Warum zahlen Vielstromverbraucher im Verhältnis weniger wie Wenigverbraucher? Ich bin der Meinung, wer viel verbraucht, sollte nicht (verhältnismässig) gleich viel dafür zahlen müssen, sondern exponentiell mehr. Kaufe ich 2000l Erdöl, zahle ich für 100l CHF 75.-, kaufe ich gleich 10000l zahle ich nur CHF 60.- oder 65.-. Schön! Wer klotzt, wird belohnt!

Einfach aufhören mit theoretisieren und mal konkret werden! Soll ein Familienvater umdenken und dafür Schulden machen, nur dass er sagen kann, ich habe ein Hybridauto und ich habe Solarzellen aufm Dach und eine Erdwärmeheizung und 3-fach verglaste Fenster usw. usf.???

Sorry, es läuft in der Realität etwas anders wie es sich viele vorstellen und wünschen!

Gruss, Uwe

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Tinu (Männedorf)
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Klimaentwicklung und dramatische Folgen

Beitrag von Tinu (Männedorf) »

@Uwe

Du hast völlig recht. Der Wille zu einer ökologischeren Lebensweise ist eine Sache - die Finanzierung desselben eine ganz andere. Den vielgerühmten Verzicht muss man sich zuerst mal leisten können!

Vor allem in der Schweiz, aber auch in vielen anderen Teilen Europas, wird von den Arbeitnehmern Flexibilität und Mobilität verlangt. Das heisst im Klartext: Viele Jobs lassen sich z.B. ohne Auto gar nicht erledigen. Das ist ein Dilemma. Auf der einen Seite muss man sich von Seiten der Wirtschaftsvertreter ständig Parolen wie "in schwierigen Zeiten muss man eben dazu bereit sein, längere Wege auf sich zu nehmen" anhören. Was konkret heisst: Wenn man an seinem Wohnort oder in der näheren Umgebung keinen Job findet, dann bleibt nur noch die Autobahn. Auch das ist ein Teil unserer liebgewonnenen, globalisierten Mobilität, auf die wir nicht mehr verzichten wollen.

Auf der anderen Seite stehen die Öko-Moralapostel, die einem ein schlechtes Gewissen einreden wollen, wenn man pro Tag längere Distanzen mit dem Auto zurücklegt. Übrigens handelt es sich dabei um die selben Personen, die begeistert Beifall klatschen, wenn es darum geht Grenzen und Handelszölle mit der EU aufzuheben (Hurraaa, Vereinheitlichung!!!) und dafür zu sorgen, dass unsere Äpfel in den Läden tatsächlich früher oder später nur noch aus Italien (mit dem Lastwagen) statt aus dem Thurgau kommen.

Das ist paradox.

Allerdings, und das bezieht sich jetzt wieder auf Uwes Posting, glaube ich nicht, dass der durchschnittliche Familienvater primär im Zwang steht, etwas zu unternehmen. Er muss in erster Linie dafür sorgen, dass er mit seiner Familie über die Runden kommt. Das darf kein Freipass für ökologischen Leichtsinn sein. Meist ist es das aber auch nicht, weil speziell die von Uwe angesprochene Gruppe des Typs junge Familie bewusster auf ökologische Aspekte achtet, als z.B. viele Singles. Als Vater eines fünfmonatigen Kindes erlaube ich mir das zu sagen.

Deshalb ist es auch so wichtig, dass die Ökologie so rasch wie möglich ihren heutigen, negativen Status ("wirtschaftsschädigend", "elitär") endlich verliert und zu einem Massenkonsumgut wird. Und das wiederum läuft vor allem über Angebot und Nachfrage. Und im Endeffekt läuft es über die Politik, die dafür die Weichen stellen muss oder zumindest diese Entwicklung nicht behindern darf.

PS: Hui, mein 600. Posting hier...alte Quasselstrippe ;-)
- Editiert von Tinu (Männedorf) am 09.02.2007, 15:01 -
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Beitrag von Tinu (Männedorf) »

@Willi

Herzliche Gratulation meinerseits! [:]
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