Alle Jahre wieder, der Klassiker im Oktober: Unwetter im Mittelmeer. Das Wasser ist noch recht warm und atlantische Tiefdruckgebiete drängen immer wieder gegen Süden; entweder in Form von langgezogenen Trögen und/oder daraus resultierenden Abspaltungen. Dies führt in diesem Monat regelmässig zu lokalen, regionalen oder gar überregionalen Unwettern mit Starkniederschlägen, häufig im Verbund mit kräftigen stationären und orographisch unterstützten Gewittern.
Aktuellstes Beispiel zur Zeit in Ligurien, wo insbesondere heute Morgen in kürzester Zeit mehrere hundert Milimeter Niederschlag über dem Grossraum Genua niedergegangen sind:

Bis heute Abend sollen lokal bis 400 mm gemessen worden sein, wobei das meiste heute Morgen in wenigen Stunden runtergekommen ist. Mehr dazu im Bericht von meteogiornale

Die Folge waren Überschwemmungen im Stadtgebiet sowie Erdrutsche im Bereich der Autobahnen Savona/Genua Richtung Po-Ebene, zudem wurde der Flughafen geschlossen.
Mit der schon von Alfred im Thread Atlantik 03.10.2010 plus >>>>angesprochenenen "atlantischen Bombe", welche in der Folge langsam gegen das westliche Mittelmeer abspaltet, sowie der Blockierung durch das Skandi-/Osteuropahoch droht binnen Wochenfrist neues Ungemach.Hier eine recht anschauliche schematische Darstellung von meteogiornale:

Interessant auch die (negativen) Abweichung auf dem 850 hPa-Niveau. Ziemlich extrem die -10K welche sich an der SE-Flanke des Hochs gegen den Balkan ausdehnen. Aber auch über dem Atlantik fliesst satte Polarluft gegen Süden (-6K über den Azoren). Dazwischen ein Warmluftspickel welcher sich von Nordafrika gegen das westliche Mittelmeer erstreckt:

Quelle: http://www.vorhersagezentrale.de
Auch wenn die Details natürlich noch unsicher sind, scheint sich als Hauptmerkmal über dem westlichen Mittelmeer grossräumig eine Scirocco-Lage einzustellen.
Weitere Berichte folgen, u.a. evtl. auch live aus Sardinien wo Knight und ich "en famille" eigentlich gemütliche Badeferien geplant hatten
Gruss Andreas




















